3 Maßnahmen, um den Arbeitsmarkt jetzt zu entlasten

Österreichs Betriebe leiden unter einem Arbeitskräftemangel. EWSA-Präsidentin Christa Schweng rät zu diesen 3 Maßnahmen.


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  • Weiterdenker:innen
  • Wirtschaftsexpert:innen

Lesedauer:

2 Minuten

AutorIn: Peter Draxler

Illustration, in der 3 Menschen in Bürokleidung auf eine Zielscheibe zufliegen i
Nuthawut | stock.adobe.com

Viele heimische Unternehmen können offene Stellen nicht mehr besetzen. Welche Schritte die Regierung jetzt setzen sollte, um den österreichischen Arbeitsmarkt zu entlasten, haben wir Christa Schweng gefragt, die Präsidentin des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA).

Maßnahme #1: Beteiligung von Frauen an Beschäftigung und Unternehmertum erhöhen

Als erste Maßnahme muss die Beteiligung von Frauen an Beschäftigung und Unternehmertum erhöht werden. Das ist gut für die Frauen, um sie finanziell unabhängiger zu machen und ihnen bessere Karrieren, Löhne und später auch Pensionen zu sichern. Und das ist auch gut für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und ihr Innovationspotenzial - zumal Frauen bekanntlich viele kreative Lösungen in Unternehmen einbringen. Dafür ist es notwendig, das Angebot und die Qualität an leistbarer Kinderbetreuung auszubauen, da nur 29 % der Kinder unter 3 Jahren in einer formalen Kinderbetreuung sind. Das liegt unter dem im Jahr 2002 festgelegten EU-Ziel von 33 %. 

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Maßnahme #2: Bessere Arbeitsmarkt-Integration von Menschen aus benachteiligten Gruppen

Eine zweite Maßnahme besteht darin, Menschen aus benachteiligten Gruppen besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, insbesondere gering qualifizierte und ältere Menschen, sowie Arbeitnehmer:innen mit Migrationshintergrund. Fast die Hälfte der Langzeitarbeitslosen in Österreich sind gering qualifiziert und verfügen höchstens über einen Pflichtschulabschluss. Außerdem ist die Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund um 12,7 % geringer als die von Einheimischen (2020). 

EWSA-Präsidentin Christa Schweng i
European Union

Die Unternehmen leiden derzeit unter einem noch nie dagewesenen und zunehmenden Fachkräftemangel. Dies behindert das Wachstum und die weitere Schaffung von Arbeitsplätzen in vielen Sektoren.

Christa Schweng, EWSA-Präsidentin


Maßnahme #3: Förderung von Höher- und Umqualifizierung und lebenslangem Lernen

Eine dritte wichtige Maßnahme betrifft die Höher- und Umqualifizierung der Menschen und die Förderung des lebenslangen Lernens. Die Unternehmen leiden derzeit unter einem noch nie dagewesenen und zunehmenden Fachkräftemangel. Dies behindert das Wachstum und die weitere Schaffung von Arbeitsplätzen in vielen Sektoren, insbesondere in den Bereichen IT und erneuerbare Energien. Angesichts der demographischen Entwicklung in Österreich mit einer alternden Bevölkerung und einer schwachen Geburtenrate ist es dringend notwendig, sich dieses Problems anzunehmen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Christa Schweng, die Präsidentin des Europäischen Wirtschafts- und Sozialauschusses (EWSA) rät zu 3 Maßnahmen, um den Arbeitskräftemangel in Österreich zu bekämpfen.
  • Als erste Maßnahme muss die Beteiligung von Frauen an Beschäftigung und Unternehmertum erhöht werden. 
  • Eine zweite Maßnahme besteht darin, Menschen aus benachteiligten Gruppen besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
  • Eine dritte wichtige Maßnahme ist die Höher- und Umqualifizierung der Menschen und die Förderung des lebenslangen Lernens.