EPU müssen im Fokus bleiben

Warum die kleinen Unternehmen besonders stark von der Krise getroffen werden, erklärt Elisabeth Zehetner.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Gründer:innen
  • Kleinunternehmer:innen

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3 Minuten

KolumnistIn: Elisabeth Zehetner

Elisabeth Zehetner, Bundesgeschäftsführerin der jungen Wirtschaft und des Gründerservice in der WKÖ i
WKÖ

Elisabeth Zehetner

Es sind nicht die Großen, sondern die Kleinsten, die von der Corona-Krise besonders hart getroffen wurden. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache.

Mehr als die Hälfte der heimischen EPU gab in einer repräsentativen Erhebung an, stark von der Krise betroffen zu sein. Nur für 17 % der EPU hatte die Covid-19-Krise keine Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit. Und gerade 5 % berichten von positiven Effekten durch die Corona-Krise.

Im Spartenvergleich haben Tourismus und Freizeitwirtschaft am meisten mit den negativen Auswirkungen der Corona-Krise zu kämpfen. Die häufigsten negativen Auswirkungen der Krise waren Umsatzeinbußen infolge eines Nachfragerückgangs (76 %) sowie aufgrund der behördlich angeordneten Schließungen (59 %). Ein weiterer Faktor war die Stornierung von Aufträgen (47 %).  Trotzdem gibt es auch zwei gute Nachrichten:

  • Erstens, der überwiegende Teil unserer EPU (71 %) ist trotz Corona-Krise gewillt, weiterhin Unternehmerin bzw. Unternehmer zu bleiben. Und 12 % der hybriden EPU planen, weiterhin im selben Ausmaß ihre unselbstständige und selbstständige Tätigkeit auszuüben. 
  • Die zweite gute Nachricht ist, dass die  Corona-Hilfen der Bundesregierung, die auf Drängen der Wirtschaftskammer laufend verbessert und weiterentwickelt wurden, angekommen sind. Mehr als die Hälfte der Befragten hat im Zuge der Corona-Krise staatliche Unterstützungsmaßnahmen in Anspruch genommen, davon beinahe alle den Härtefallfonds. Zudem wurden Abgaben- und Steuerstundungen, Ratenzahlung bzw. Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen und Fixkostenzuschüsse genutzt. Mehr als drei Viertel der EPU sind mit den Abgaben- und Steuerstundungen sowie der Ratenzahlung bzw. der Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen sehr zufrieden oder zufrieden. Zwei Drittel unserer EPU sind mit dem Härtefallfonds und knapp die Hälfte der Befragten mit den Kreditgarantien und dem Antrag auf Fixkostenzuschuss zufrieden bzw. sehr zufrieden.

Umso wichtiger ist es, dass die heimischen EPU auch weiterhin im Fokus der Wirtschaftspolitik bleiben. Ihre Entwicklung in den nächsten Monaten wird genau zu verfolgen sein. Dafür werden wir sorgen. Denn eines ist klar: Österreichs Wirtschaft ist unteilbar. Große, mittlere und kleine Unternehmen brauchen einander - und Österreich braucht alle gemeinsam.