Boom bei den jüngsten Berufs­einsteigern

Immer mehr Jugendliche interessieren sich für eine Lehre.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Lehrlinge
  • Ausbildende

Lesedauer:

3 Minuten

AutorIn: Jürgen Zacharias

Anna Karina Feldbauer bei AustrianSkills 2021 in Salzburg i
SkillsAustria

2021 haben 33.000 junge Menschen in Österreich eine Lehrausbildung begonnen. Welche Bereiche sind bei den Lehrlingen besonders beliebt und was begeistert junge Fachkräfte an dieser Form der Ausbildung?

Was haben Kevin Emhofer, Julia Kirchner und Anna Karina Feldbauer gemeinsam? Das Trio hat sich vor Jahren für eine Lehrausbildung entschieden und diese Entscheidung bislang nie bereut. "Warum auch?", sagt Steinmetz Anna Karina. "Ich kann hier kreativ sein, mir macht der Beruf unglaublich viel Spaß. Ich habe bei der Arbeit viel Abwechslung, bekomme es ständig mit anderen Mustern, Figuren und Aufgabenstellungen zu tun und schaffe immer etwas Langlebiges. Das Ergebnis meiner Arbeit erfreut Menschen auch nach vielen Jahren noch. Im Idealfall überdauert es sogar Generationen!"

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33.000 junge Menschen im ersten Lehrjahr

Wie Kevin, Julia und Anna Karina entscheiden sich jedes Jahr auch zehntausende andere Österreicherinnen und Österreicher für eine Lehrausbildung – und es werden immer mehr: Anfang 2022 waren hierzulande 33.000 junge Menschen im ersten Lehrjahr. Das sind um fast fünf Prozent mehr als vor einem Jahr, wobei es in manchen Bereichen besonders starke Zuwächse gab:

Lehrlingsausbildung: Zuwächse nach Bereichen

Tourismus und Freizeit­wirtschaft

+32,1 %
Information und Consulting+21,7 %
Transport und Verkehr+13,3 %
Handel+7 %
Gewerbe und Handwerk+6,8 %

Seit Jahren überdurchschnittliche Wachstumsraten gibt es zudem in den "Green Skills". Die Rede ist von den Bereichen Heizungstechnik, Elektrotechnik oder Gas- und Sanitärtechnik, für den sich Julia entschieden hat. 

Lehrstelle gesucht?

In der Lehrstellenbörse von AMS und WKO sind offene Lehrstellen aus ganz Österreich gelistet – und das Angebot ist riesig: Aktuell sind um 15.000 mehr offene Ausbildungsplätze gemeldet, als es aktuell Lehrstellensuchende gibt. Gesucht wird in praktisch allen Bereichen. Von der Berufsfotografin bis zum Tapezierer. Vom Modellbauer bis zur Restaurantfachfrau. Von der Metallurgin bis zum Zerspannungstechniker.

Geistig und körperlich gefordert

"Mir gefallen an meiner Arbeit die damit verbundenen technischen Herausforderungen und Fragestellungen, aber auch dass man körperlich gefordert ist", erklärt die junge Sanitär- und Heizungstechnikerin die Komplexität ihres Aufgabenbereichs. "Ich bin im Service tätig und dort ständig mit Fragestellungen konfrontiert, zu deren Beantwortung es auch Köpfchen braucht. Auch räumliches Vorstellungsvermögen und Freude am Umgang mit Menschen ist wichtig, um mit Kundinnen und Kunden gut ins Gespräch zu kommen und ihnen erklären zu können, wo und wie ihre Wünsche am besten umzusetzen sind."

Auf dem Weg zur Berufs-Weltmeisterschaft

Kevin lächelt. Er hat seine Ausbildung zum Zerspannungstechniker beim Vorarlberger Beschlägehersteller Blum abgeschlossen und gehört wie Julia und Anna Karina mittlerweile zu den Besten seines Berufs in ganz Österreich. Das Trio hat nämlich noch etwas gemeinsam: Bei den Fachkräfte-Staatsmeisterschaften AustrianSkills konnte jeder von ihnen in seinem Bereich eine Goldmedaille gewinnen und damit ein Ticket für die Fachberufs-Weltmeisterschaft WorldSkills in Shanghai lösen. Dort werden sie sich im Oktober mit den besten Zerspannungstechnikern, Sanitär- und Heizungstechnikern sowie Steinmetzen der Welt messen und mit ein bisschen Glück sogar Medaillen für Rot-Weiß-Rot holen. Vom Lehrling zum Weltmeister? Warum nicht!