MARI€ liegen Zahlen vor, was die Einführung eines Einwegpfandes für die kleinen Lebensmittelhändler bedeutet. Eine Beispielrechnung.
10.432 Euro – das sind die durchschnittlichen Kosten, die den österreichischen Lebensmittelhändlern durch die Einführung eines Einwegpfands pro Standort entstehen würden. Besonders die kleinen Händler mit einer Verkaufsfläche bis 250 m² würden durch eine solche Maßnahme noch stärker unter Druck geraten. Das zeigt eine Studie der Economia-Autoren Peter Voithofer und Ernst Gittenberger.
Dieser Studie zufolge würden ein kleiner Lebensmittelhändler in Österreich durch das Einwegpfand im Schnitt 1,73 % des Netto-Umsatzes verlieren. Schon jetzt schreiben die Nahversorger – die vor allem im ländlichen Raum unerlässlich sind – im Durchschnitt jährliche Verluste in Höhe von 1.139 Euro pro Jahr. Durch die Einführung eines Einwegpfandes wären diese mehr als neunmal so hoch.
Besonders angesichts der oft sehr geringen Eigenkapitaldecke kämen die Greißler und andere kleine Lebensmittelhändler massiv in Gefahr – und damit die Nahversorgung in ländlichen Gebieten. Schon zwischen 2008 und 2018 ist die Zahl der Unternehmen in diesem Bereich um 43 % zurückgegangen. Der zusätzliche finanzielle Druck durch die belastende Einführung eines Einwegpfandes würde diese Entwicklung weiter verschärfen.
Weitere Informationen:
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