In mehr Beschäftigung investieren, nicht in deren Reduktion

Warum eine Arbeitszeitverkürzung ein Schritt in die falsche Richtung wäre


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KolumnistIn: Rolf Gleißner

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Ein Beitrag zur Diskussion über die Arbeitszeitverkürzung von Rolf Gleißner, dem Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Kurzarbeit funktioniert gut, weil sie zielgerichtet und für die Zeit der Krise befristet ist. Die Arbeitszeit generell zu verkürzen, wie das bei der heutigen Pressekonferenz von "Diskurs. Das Wissenschaftsnetz" gefordert wurde, hat hingegen nicht die gewünschten Effekte. In Frankreich hat die Einführung der 35-Stunden-Woche im Gegenteil zu einer Erhöhung der Arbeitslosigkeit geführt.

Auch für die so wichtige Bekämpfung des Fachkräftemangels ist eine Arbeitszeitverkürzung der falsche Weg. Wer macht die Arbeit in den Mangelbereichen, wenn dort die Arbeitszeit reduziert wird? Was passiert, wenn wir jetzt die Arbeitszeit von Ärzten, Pflegekräften, Krankenschwestern senken?

Es gibt keinen Nachweis, dass eine Arbeitszeitverkürzung Jobs schafft. Sehr wohl ist aber belegt, dass eine Reduktion der Arbeitszeit zu weniger Wertschöpfung und zugleich zu höheren Lohn-Stück-Kosten führt. Ein Staatszuschuss für eine Arbeitszeitverkürzung ist deswegen klar und deutlich abzulehnen. Wenn der Staat investiert, dann bitte in mehr Beschäftigung und nicht in die Reduktion von Beschäftigung.