Sehnsucht nach dem Meer

Markus Martinek von SATO Tours über Reisen im Sommer 2021.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Wissenshungrige
  • Problemlöser:innen

Lesedauer:

2 Minuten

AutorIn: Wendy Wilhelm

Strand am Meer i
Envato

Der Sommer kommt, die Reisezeit beginnt. Ein Experte erklärt, wie wir heuer Urlaub machen können und welche Trends sich abzeichnen.

Wer träumt nicht von einer Auszeit am Meer? Sonne, Strand und Unbeschwertheit. Einfach alles hinter sich lassen. Sogar der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein meinte in seiner Antrittsrede im Nationalrat, er wolle wieder zurück in sein altes Leben, zu dem auch ein Urlaub in Griechenland gehört. Er ist damit nicht allein: Reisefreiheit steht für die meisten Menschen auf der Wunschliste gleich hinter der heißersehnten Öffnung der Wirtshäuser und Schanigärten, die auch noch gar nicht lange her ist.

„Schengen-Raum wird gut zu bereisen sein“

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SATO Tours

Markus Martinek, General Manager von SATO Tours

Aber welche Optionen zeichnen sich ab für diesen Sommer? Was geht, was bleibt schwierig? Reiseexperte Markus Martinek, General Manager von SATO Tours, ist zuversichtlich: „Wir erwarten durch den sogenannten Grünen Reisepass die Rückgewinnung der Reisefreiheit zumindest für Länder im Schengen-Raum. Griechenland, Italien, Spanien, Portugal, Malta, Zypern oder Island werden gut zu bereisen sein.“ Aber auch Österreich sei bereits viel gebucht. „Die Sicherheit, im eigenen Land zu bleiben, wo vor allem die Quarantäne-Vorschriften eher wegfallen werden, ist ein großer Vorteil“, so Martinek.

Grünes Licht mit dem „Grünen Pass“

Reiseerleichterungen bringt der „Grüne Pass“. Er erhält ein schnell auslesbares Impfzertifikat, Testzertifikat oder Genesungszertifikat, die alle mit einem individuellen QR-Code versehen sind. Einer der Vorteile im nicht deutschsprachigen Ausland: Der QR-Code kann, etwa von Grenzbeamten, automatisch in Landessprache ausgelesen werden. Abgerufen werden kann der Grüne Pass ganz einfach mit Handysignatur oder Bürgerkarte unter gesundheit.gv.at. Nach derzeitigem Stand (22. Juni 2021) soll er mit Anfang Juli 2021 in allen EU-Mitgliedstaaten sowie im EWR-Raum und der Schweiz gültig sein. Die Daten, die im QR-Code enthalten sind, dürfen übrigens von den besuchten Staaten nur ausgelesen, nicht gespeichert werden. Tagesaktuelle Informationen finden Sie auf den Seiten des Sozialministeriums und auf der Übersichtsseite Reopen.

Flaute bei Städtetrips und Kreuzfahrten

Städtetrips und Kreuzfahrten werden es nach wie vor schwer haben, auch weil unklar ist, welche Sehenswürdigkeiten geöffnet sind. In Europa gelten Länder wie Griechenland, Zypern und Kroatien bereits jetzt als Favoriten. „Viele Kunden sind nach einem Jahr Pandemie mit den Gedanken bereits bei Strand, Meer und gutem Essen in den Mittelmeerländern. Viele sehnen sich nach einem abwechslungsreichen Urlaub, ohne heimische Nachrichten zu verfolgen, und freuen sich einfach auf den kompletten Tapetenwechsel“, sagt Martinek. Da trifft der Reiseprofi sicher einen Punkt: Man möchte endlich wieder nicht alles verstehen müssen, was am Nachbartisch geredet wird. Urlaub ist schließlich auch eine Auszeit von der eigenen Sprache. Mille grazie!

Zukunftstrends der Reisebranche

  • Wie die Zukunft des Reisens aussehen könnte, beschäftigt gerade viele Menschen. Im Moment zeichnen sich höchst unterschiedliche Trends ab. Der weltweite Flugverkehr erholt sich später als gedacht: Die europäische Luftsicherheitsorganisation Eurocontrol rechnet frühestens 2024, wenn nicht sogar erst 2029 mit einer Normalisierung. Private Anbieter füllen Lücken, die durch die Einbrüche der kommerziellen Luftlinien entstehen. Reisende, die es sich leisten können, versuchen Menschenmengen und überfüllte Plätze zu meiden. Laut Globetrender, einer britischen Agentur, die Reisetrends prognostiziert, legen Flüge mit Privatjets zu.

  • Aber auch sogenanntes Slow Travel mit dem Zug, umweltschonend und nachhaltig, boomt. Die ÖBB planen den Ausbau zahlreicher Strecken. Damit Urlaub mit gutem Gewissen auch für Ziele attraktiv ist, die weiter weg liegen, wird verstärkt auf Nachtzüge gesetzt.