Der Unternehmergeist lebt 

Ralf Kronberger über die Krisenbewältigung der österreichischen Unternehmen


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Wirtschaftsexpert:innen
  • Problemlöser:innen

Lesedauer:

2 Minuten

AutorIn: Ralf Kronberger

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Dr. Ralf Kronberger

Trotz Ausnahmezustands durch Krisenbewältigung agieren Österreichs Unternehmen zukunftsorientiert.

Aktuelle Konjunkturprognosen geben Anlass zur Hoffnung. Dass es unseren Betrieben so gut gelungen ist, durch die Krise durchzutauchen, hat maßgeblich auch mit den breit aufgesetzten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zu tun, die wirksam angekommen sind. Das belegt auch eine aktuelle Umfrage die marketmind im Auftrag der WKÖ-Abteilung Finanz- und Steuerpolitik und der staatlichen Förderbank aws durchgeführt hat. Ein Fazit: Insgesamt haben die staatliche Stützungsmaßnahmen einen Großteil der Betriebe erreicht. 

Ein Erfolgsrezept dafür war sicher die laufende Adaptierung der Maßnahmen – und auf dieses Rezept sollten wir in der Übergangszeit zur „neuen Normalität“ auch weiter zurückgreifen. Schließlich gibt es Branchen, die aufgrund von Schließungen (Stichwort Hotellerie oder Nachtgastro) erst verzögert durchstarten konnten.

Die stärkste negative Betroffenheit zeigt sich dementsprechend auch in Tourismus und Handel, wenn Unternehmen nach ihrer Nachfragenentwicklung befragt werden: Die Umfrage zeigt: Generell steigt über alle Branchen die Zuversicht – immer mehr Unternehmen rechnen mit mehr Nachfrage, Tourismus und Handel hinken nach.

Das Auslaufen der staatlichen Unterstützungen sollte mit Hausverstand erfolgen.

Ralf Kronberger

Dies ist ein Indikator dafür, dass das Auslaufen staatlicher Unterstützungen mit Hausverstand erfolgen sollte – mit dem Ziel, dass alle Branchen vom Aufschwung profitieren können. 

Und was ist auf betrieblicher Ebene passiert, um die Krise bestmöglich zu bewältigen? Hier zeigt sich, das unsere Unternehmen so flexibel wie möglich reagieren. Das Halten der Beschäftigung ist causa prima in Krisenzeiten: Drei Viertel der Klein- und Mittelbetriebe setzen laut der Umfrage auf die Umschulung und Qualifizierungen des bestehenden Personals. Die Adjustierung des Beschäftigtenstandes und der Arbeitszeiten haben fast zwei Drittel in Angriff genommen (65,2 %). 

Außerdem ist aus der Umfrage gleich in mehrfacher Hinsicht abzulesen: Österreichs Unternehmen agieren zukunftsorientiert. So setzen fast zwei Drittel (63%) aktiv im eigenen Betrieb einen Schwerpunkt auf F&E-Tätigkeiten und Innovation. Und auch Nachhaltigkeit ist ein Mega-Thema: Die Mehrheit der KMU (58,1 %) plant Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte. Am wichtigsten sind Investitionen in die Mobilität mit alternativen Antrieben (26,2 %), dahinter Ressourcenschonung mit 22,5 %, Prozessoptimierung (18 %) und Renovierung von Gebäuden. 

Das zeigt: Unsere Betriebe haben nicht nur bewiesen, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und der Unternehmergeist lebt, sondern auch die Zuversicht. Sie packen ihre Zukunft aktiv an.