Der Aufbau von Marke und Knowhow bindet beim Gründen viele Ressourcen. Wie ein Franchise-System zum Win-win für beide Seiten wird, erzählt Johannes Braith, Gründer und CEO von Storebox.
Wer in den vergangenen Jahren durch Wien, Bern oder Amsterdam spazierte, bekam sie immer häufiger zu sehen: Grün beklebte Erdgeschosszonen mit der Aufschrift "Storebox". Über 230 Self-Storage-Standorte des Unternehmens gibt es derzeit im D-A-C-H-Raum, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg, Tendenz: steigend. Bis 2025 will Storebox der größte Self-Storage-Anbieter Europas werden. Hinter dem Unternehmen steht der Wiener Logistikexperte Johannes Braith, der Storebox 2016 gemeinsam mit Ferdinand Dietrich und Christoph Sandraschitz gründete. "Meine Nachbarin vermietete ihr Kellerabteil an einen Handwerker, das brachte uns auf die Idee, die vielen leerstehenden Geschäftslokale in Wien als Lagerräume zu nutzen."
Einfach Gründen
Wertvolle Tipps und Infos rund um die Unternehmensgründung vom Gründerservice der Wirtschaftskammern Österreichs.
"Probleme der Urbanisierung lösen"
Wenig später wurden Immobilienentwickler auf die automatisierten Self-Storage-Räume aufmerksam, wegen der großen Nachfrage erweiterte Storebox das Geschäftsmodell Richtung Franchise-System. "Wir lösen Probleme der zunehmenden Urbanisierung und erschaffen europaweit eine multifunktionale Lagerinfrastruktur für Logistiklösungen im urbanen Raum." Auch im B2B-Bereich ist Storebox aktiv. Derzeit wird eine Kooperation mit IKEA österreichweit ausgerollt. Im Onlineshop kann bei den Lieferoptionen die Abholung in einer Storebox ausgewählt werden. "Die Logistik auf der letzten Meile steht vor großen Herausforderungen. Dezentralisierte Logistiksystem wie Storebox helfen dabei, Wege zu verkürzen, CO2 zu sparen und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen."
Schon gewusst: Was ist Franchise?
- Franchise ist ein Vertriebsystem, bei dem Gründer:innen gegen eine Gebühr ein erprobtes Geschäftsmodell nutzen. Die Franchise-Geber:innen stellen u. a. Marke und Knowhow zur Verfügung.
- In Österreich gibt es 500 Franchisesysteme in unterschiedlichsten Branchen mit einem Gesamt-Nettoumsatz von 11 Mrd. Euro pro Jahr.
- Drei Viertel aller Franchise-Unternehmer:innen waren zuvor angestellt. Das macht Franchise zum attraktiven Sprungbrett in die Selbständigkeit.
- Mehr zum Thema erfährst du in diesem Leitfaden der WKÖ-Gründerservices.
Storebox-Unternehmer mit 10.000 Euro Startkapital
Franchise-Nehmer:in könne man bei Storebox mit einem Startkapital ab 10.000 Euro werden, sagt Braith. Für das Geld bekommen die Franchise-Nehmer:innen ein Gebiet, in dem sie eine Storebox errichten können und das Knowhow aus der Franchisezentrale. "Die Technologie besteht aus einem digitalen Verschlusssystem inklusive einer App und einer Website." Auch laufende Betreuung, Schulungen und der komplette Kundensupport laufen über die Storebox-Plattform. "Der tägliche Aufwand hält sich in Grenzen. Für Leute, die einen passiven Nebenerwerb suchen, ist unser Franchise-System ideal."
Das Wichtigste in Kürze:
- Franchise ist ein Vertriebsystem, bei dem Gründer:innen gegen eine Gebühr ein erprobtes Geschäftsmodell nutzen. Die Franchise-Geber:innen stellen u. a. Marke und Knowhow zur Verfügung.
- Zunächst waren Franchise-Unternehmen auf Gastronomie und Handel beschränkt, mittlerweile sind sie in vielen Branchen beliebt.
- Das Wiener Unternehmen Storebox nutzt dieses Vertriebssystem für vollautomatisierte Self-Storage-Lager, die es derzeit in 6 Ländern anbietet.
- Mit seinen Franchise-Nehmerinnen will Storebox in den nächsten Jahren zum größten Self-Storage-Anbieter Europas wachsen.