Viele Skills – viele "To Do’s"

Bei AustrianSkills ist bis zur letzten Sekunde höchste Konzentration gefordert.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Lehrlinge
  • Ausbildende

Lesedauer:

3 Minuten

AutorIn: Jürgen Zacharias

AustrianSkills in Salzburg i
SkillsAustria

Im Messezentrum Salzburg werden heute die Besten der Besten in insgesamt 32 Berufen ausgezeichnet. Um in ihrem Bereich ganz vorne zu landen, mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den vergangenen Tagen unterschiedlichste Aufgaben bewältigen.

Samstag Vormittag war in Halle zwei des Salzburger Messezentrums noch nicht viel zu erkennen: Mit einem Gummihammer brachten da Julian Erharter und Christoph Schipflinger gerade einen massiven Begrenzungsstein in Position. Vorsichtig schlug einer der jungen Landschaftsgärtner auf eine Seite der Oberkante des Steins. Ein Blick auf Wasserwaage und Richtschnur. Noch ein Schlag. Die beim Fachkräftewettbewerb AustrianSkills im Salzburger Messezentrum angetretenen Landschaftsgärtnerteams mussten aber nicht nur Randsteine setzen – sie hatten einen ganzen Garten zu gestalten. Mit Baum, Büschen und Pflanzen, einer zierlichen Mauer, Teich und Sitzbank. Dafür hatten sie drei Tage Zeit. Klingt nach viel, ist es aber nicht, wenn nebenbei die Uhr tickt und die Konkurrenz schon viel weiter zu sein scheint. Da kann es dann – allem Können und allen Ambitionen zum Trotz – schon einmal vorkommen, dass Kleinigkeiten übersehen werden. Details auf der Strecke bleiben. Manches nicht ganz so im Lot ist, wie es vielleicht sein sollte.


Ähnlich ambitioniert ging es gleich nebenan bei den Fliesenlegern zu. Sie mussten mit Blickrichtung WorldSkills 2022 in Shanghai und EuroSkills 2023 in St. Petersburg ein Muster aus einer chinesischen und einer russischen Flagge legen und sauber verfugen. Ein Stück weiter errichteten die Stuckateure einen Trockenausbau, die Steinmetze arbeiteten an einem Zentralbau einer Kirche im Miniaturformat und die Tischler an einer Kommode mit mehreren Fächern und Türen. Deutlich ruhiger ging es in Halle acht zu, wo der Beruf Digital Construction sein AustrianSkills-Debüt feierte. Expertin Larissa Schneiderbauer: "Unsere Teilnehmer haben während des Wettbewerbs einen digitalen Zwilling eines Gebäudes erstellt." Wozu der gut ist? "Das digitale Abbild ermöglicht eine zentrale Dokumentation aller Arbeiten und Änderungen an einem Bauwerk und kann über den gesamten Lebenszyklus für unterschiedlichste Zwecke herangezogen werden." Das Modell erleichtere Aus- und Umbauarbeiten, ermögliche aber auch die Vernetzung von Produkten zur intelligenten Kommunikation, die Integration systemübergreifender Steuerungen und Regelungen. 

AustrianSkills in Salzburg i
WKÖ/SkillsAustria/FlorianWieser


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Spannende Aufgabenstellungen erwarteten auch die Grafikdesigner. Sie mussten sich in den vergangenen Tagen Gedanken rund um eine fiktive Klimakonferenz in Wien machen. Dazu gehörte die Entwicklung eines Logos, eine vier bis acht Sekunden lange Logoanimation und die Gestaltung eines großen Hintergrundpaneels für die Konferenzbühne. Die insgesamt vier Teilnehmerinnen mussten außerdem ein Layout für eine Broschüre gestalten und ein Logo sowie mehrere Screens für eine Smartphone-App. Weiters einen gebrandeten Mund-Nasen-Schutz für die Klimakonferenz und Poster, die auf das Thema Klimawandel aufmerksam machen und für eine Teaserkampagne in Frage kommen. "Wichtig war dabei die Realisierung einer optischen Durchgängigkeit", sagt Experte Christoph Elmecker. Das grafische Grundkonzept sollte sich also idealerweise auf allen Arbeiten wiederfinden, einen möglichst hohen Wiedererkennungswert schaffen. "Es gehört schon einiges dazu, das unter Zeitdruck zu schaffen, dabei auch noch kreativ zu sein und genau zu arbeiten. Sie haben das aber alle sehr gut hinbekommen."

Apropos: Genaues Arbeiten war auch bei den Chemielabortechnikern gefragt, wenn sie in den vergangenen Tagen mit ihren Messkolben, Bechergläsern, Kofler Bank und Büretten hantierten. Der noch recht junge Skill war jetzt in Salzburg erst das zweite Mal bei AustrianSkills mit dabei. Experte Hans-Thomas Schacht: "Unsere acht Teilnehmer hatten in den vergangenen Tagen drei aufeinander aufbauende Aufgaben zu bewältigen: Die Synthese eines Arzneimittels, anschließend die Analyse dieses Arzneimittels inklusive Bestimmung des Schmelzpunkts und dann mussten sie auch noch den Exaktgehalt der Wirkstoffe messen." Dabei war das Niveau laut Hans-Thomas Schacht "sehr hoch". Überraschend kam das für den Experten aber nicht. "Wir haben bei unserem ersten Antreten bei WorldSkills den fünften Platz geholt und bei EuroSkills in Graz konnten wir im vergangenen September sogar Gold holen. Wir sind international also mehr als nur konkurrenzfähig."

Das gilt auch für alle anderen Berufe, die hier im Salzburger Messezentrum in den vergangenen Tagen ihre Besten ermittelt haben. Unser Fazit: Um den heimischen Fachkräftenachwuchs braucht man sich keine Sorgen zu machen.