Die Wirtschaftsinformatikerin Lisa Smith hat aus einem Forschungsprojekt ein erfolgreiches Unternehmen gemacht. Wie ihr Startup Prewave mit Künstlicher Intelligenz und öffentlichen Daten Störungen in der Lieferkette analysiert, erfährst du hier.
Pandemie, Kriege, Klimaschäden – wie fragil Lieferketten sein können, wissen wir spätestens, seit ein steckengebliebenes Containerschiff im Suezkanal weltweite Lieferprobleme auslöste. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, Risiken in der Lieferkette zu genau zu kennen. Aber wie behält man den Überblick bei den vielen Informationsquellen und Sprachen? Für einzelne Menschen – oder auch menschlichen Teams – ist das mittlerweile so gut wie unmöglich.
KI erkennt Risiken in der Lieferkette
Das Wiener Unternehmen Prewave, ein Spin-off der TU Wien, hat für dieses Problem eine Lösung, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Ein Algorithmus wird so trainiert, dass er Signale aus mehrsprachigen Textdateien als Risiko identifizieren und Nachhaltigkeitskriterien wie Umweltverschmutzung, Menschenrechtsverstöße oder Korruption erkennen kann. Eine Risikowarnung wird direkt an Unternehmen gesendet, das sich mit dem Lieferanten in Verbindung setzen kann, um die Störung zu mindern.
Supply Chain Summit 2023
Innovative Ansätze für eine vernetzte und widerstandsfähige Lieferkette der Zukunft, am 12. Dezember 2023 von 9:00 bis 13:00 Uhr im Haus der Wirtschaft, Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien und online.
Jetzt zur Veranstaltung anmelden!Öffentliche Postings als Basis
Als Datenquellen werden öffentlich zugängliche Social Media-Posts auf Twitter, YouTube oder auch lokale Nachrichtenmedien verwendet. "Unsere KI deckt anhand einer Liste von direkten Lieferanten die gesamte tiefere Lieferkette auf, erkennt Risiko-Lieferanten auf Basis von historischen und Echtzeitdaten und gibt unseren Kunden die Möglichkeit, Maßnahmen direkt über unsere Plattform zu setzen", erklärt Wirtschaftsinformatikerin Lisa Smith, die das Unternehmen 2017 gemeinsam mit Harald Nitschinger gegründet hat.
Unsere Mission ist es, Lieferketten nachhaltiger, transparenter und resilienter zu machen.
Finanzierungsrunde mit 11 Millionen Euro
Vor kurzem hat Prewave eine Series-A-Finanzierungsrunde mit 11 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen, derzeit arbeiten etwa 70 Mitarbeiter:innen bei dem Scaleup. "Unsere Kunden kommen dabei aus ganz unterschiedlichen Branchen: Von der Automobil-Industrie mit Audi oder BMW über Lebensmittel und Getränkehersteller wie Dr.Oetker oder ABinBev bis hin zur Beratungsbranche mit pwc sind eigentlich alle vertreten."
Das Wichtigste in Kürze:
- Krisen, Kriege und Umweltkatastrophen führen immer wieder zu Problemen in der Lieferkette.
- Das österreichische Unternehmen Prewave bietet eine KI-gestützten Lösung, die Störungen frühzeitig erkennen kann.
- Dafür verwendet es öffentlich zugängliche Datenquellen, zum Beispiel aus Social Media-Posts.