"Weiter als nur bis zum Schrottplatz denken"

In Oberösterreich entsteht das erste E-Auto Österreichs.


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  • Umweltbewusste

Lesedauer:

2 Minuten

AutorIn: Eva Baumgardinger

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ALVERI aus Ried im Innkreis wollen mit ihrem Mobilitäts-Start-up Österreichs erstes E-Auto bauen. 

Von Null auf 100? Wenn es um das Thema Beschleunigung geht, sind Ehsan und Jakob Zadmard ziemliche Spezialisten. Erst 2019 gründeten die Brüder in Ried im Innkreis ihr Start-up ALVERI. Seitdem hat das junge Unternehmen bereits zwei spannende Innovationen hervorgebracht: Zum einen wurde die ALVERI App entwickelt, die es Konsumenten erleichtert, das passende E-Auto für das eigene Mobilitätsverhalten zu finden. Dabei wird via GPS-Tracking das Fahrverhalten analysiert und überprüft, welches Elektroauto am sinnvollsten für den persönlichen Alltag ist – eher der kleine Stadtflitzer für die Kurzstrecke oder der geräumige Oberklasse-SUV? Das entsprechende Modell kann direkt vom User über die App bei einem hinterlegten Partner-Händler angefragt werden.  

Mobile Ladesäule für E-Autos

Zum anderen sind die Zadmards auch mit ihrem weltweit ersten vollautonomen Laderoboter auf der Überholspur: „CHARbO“ erkennt ohne manuelle Unterstützung batteriebetriebenen Fahrzeugen und lädt sie selbständig auf – vom Einstecken über die Ladung bis zum Abstecken. Bis zu 20 Fahrzeuge kann „CHARbO“ unter optimalen Bedingungen  hintereinander laden, damit ist sein Einsatz vor allem auf den großen Parkplätzen von Hotels, Supermärkten oder Flughäfen sinnvoll. Die mobile Ladesäule geht im kommenden Jahr in Serie.

„Die Idee bei allen ALVERI-Projekten ist es, alles so user-friendly wie möglich zu gestalten. Je einfacher ein Produkt werden muss, desto komplizierter ist es allerdings, dieses zu programmieren bzw. es zu entwickeln“, erklärt Ehsan Zadmard. Eine der größten Herausforderungen sei dabei zudem der Faktor Zeit: „Je länger du brauchst, umso größer ist das Risiko, überholt zu werden.“ Aber die Entrepreneure haben ohnehin längst den nächsten Gang ihres Future-Mobility-Plans eingelegt: ALVERI möchte Österreichs erstes E-Auto auf den Markt bringen. Der rein elektrische Kombi mit Arbeitstitel FALCO würde somit den Kreis im ganzheitlichen Mobilitätsansatz des Unternehmens schließen. 

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Second Life nach dem Schrottplatz

Ein echter „Austro-Tesla“ also? Aber nein! „Das Fahrzeugkonzept FALCO ist im Vergleich zu den Mitbewerbern nicht nur im Design überlegen, sondern birgt viele weitere Innovationen. Diese wollen wir allerdings nicht vor der Präsentation im September 2022 verraten", so Ehsan Zadmard. Fest steht jedoch, dass die Plattform des 4,75 Meter langen Autos (Reichweite knapp 600 Kilometer!) von einem Großserienhersteller zugekauft werden soll. Längst kein Geheimnis mehr ist es, dass das Rieder E-Auto den „Second Life Gedanken“ in der Automobilindustrie etablieren soll: „Dieser Gedanke ist einer der wesentlichsten Punkte in unserem Fahrzeugkonzept. Es ist für uns sehr wichtig, das Fahrzeug weiter als nur bis zum Schrottplatz zu denken", erklärt  Ehsan Zadmard und führt weiter aus: „Wir möchten, dass jedes Fahrzeug nach einer bestimmten Zeit – also alle drei bis fünf Jahre – wieder retour kommt. Das Interieur wir dabei erneuert und eventuell Hardware ausgetauscht. Somit können wir eine sehr hohe Recyclingquote erreichen und ressourcenschonend arbeiten." 

Und wo sieht sich das junge Unternehmen in Zukunft? „In zehn Jahren sehen wir uns als Europas größte Mobilitätsplattform mit Millionen von glücklichen ALVERI-Usern“, wünscht sich Ehsan Zadmard. Es wird den Brüdern gelingen. Denn wie heißt es doch so schön in der Start-up-Welt: Wer bremst, verliert.

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Weitere Infos findet man auf allen Social-Media-Kanälen von Alveri:

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