Verbrenner-Verbot ab 2035: Das sind die Auswirkungen

Herausforderungen im Alltag, steigender Strom­bedarf: So wirkt sich das Verbrenner-Verbot aus.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Weiterdenker:innen
  • Umweltbewusste

Lesedauer:

2 Minuten

AutorIn: Peter Draxler

Ein Warndreieck steht auf einer Straße, im Hintergrund ein silbergraues Auto i
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Ab 2035 dürfen Autos mit Verbrennungsmotoren nur mehr neu zugelassen werden, wenn sie mit CO₂-neutralen Brennstoffen angetrieben werden. Wie sich das auswirkt, erfährst du hier.

Ende Juni 2022 haben sich die EU-Umweltminister:innen darauf geeinigt, dass ab 2035 in der EU nur mehr klimaneutrale Neuwagen verkauft werden dürfen. Die Auswirkungen sind weitreichend:

Der Strombedarf erhöht sich dramatisch

Durch den Umstieg auf E-Antriebe kommt es zu einer drastischen Erhöhung des Strombedarfs. Ob die derzeit in Österreich vorhandene Infrastruktur für eine Stromversorgung ausreicht, ist fraglich. Stromausfälle und Verzögerungen - vor allem im städtischen Bereich - sind in weiterer Folge ein drohendes Szenario.

Herausforderungen für Pendler:innen und Vielfahrer:innen

Personen, die im Alltag auf ihr Auto angewiesen sind, stellt ein zeitnahes Verbot von Verbrennungsmotoren vor große Herausforderungen. Besonders Berufspendler:innen müssen genau planen, wann der Akku aufgeladen werden muss, um ihren Arbeitsweg absolvieren zu können. Dies trifft insbesondere im ländlichen Bereich zu, wo erfahrungsgemäß weitere Strecken zurückzulegen sind. 

Vater und Sohn auf einem Feld mit Windrad i
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Hoher administrativer Aufwand

Eine zusätzliche Herausforderung stellt – zumindest im Moment - das Fehlen eines einheitlichen Bezahlsystems bei E-Ladestationen dar. Das trifft Unternehmen genauso wie Konsument:innen. Hier muss Bezahlsystem wie etwa die gängigen Kredit- und Debitkarten eingeführt werden.

Viele Branchen sind betroffen

Besonders betroffen vom Verbrenner-Aus ab 2035 sind die Branchen:

  • Fahrzeughandel
  • Landmaschinenhandel
  • Zulieferindustrie
  • Glasindustrie
  • Chipherstellung
  • Kautschukherstellung
  • Arbeitskräftevermittlung 

E-Fuels können für Entlastung sorgen

Verbrennungsmotoren, die mit CO₂-neutralen E-Fuels angetrieben werden, können bis zur Einrichtung einer leistungsfähigen Stromnetzinfrastruktur für Entlastung sorgen. Zugleich können sie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Kurz- und mittelfristig hat daher der Verbrennungsmotor temporär seine Berechtigung.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ab 2035 dürfen in der EU nur mehr klimaneutrale Neuwagen verkauft werden.

  • Der Umstieg auf E-Mobilität wird zu einem massiv gesteigerten Strombedarf führen, für den die Infrastruktur aktuell nicht ausgelegt ist.

  • CO₂-neutral hergestellte, synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, können hier für Entlastung sorgen.

  • Das aktuell noch fehlende einheitliche Zahlungssystem bei E-Ladestationen sowie der erhöhte Planungsaufwand für Fahrten etwa bei Berufspendler:innen stellt Unternehmen und Bevölkerung vor große Herausforderungen.