Elektro­mobilität ist die Zukunft, E-Fuels ebnen den Weg

3 Prognosen zum Verbrenner-Aus vom Grazer Antriebs-Experten AVL List


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  • Game Changer:innen
  • Umweltbewusste

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2 Minuten

AutorIn: David Sievers

Wasserstoff-Produktion bei AVL List i
WKÖ/DMC

E-Fuels helfen auf dem Weg zur für die Energiewende nötigen Elektromobilität. Wir haben mit AVL List über die Zukunft des klimaneutralen Kraftstoffes gesprochen.

Ab 2035 erhalten PKW mit Verbrenner-Motoren keine Neuzulassung mehr. Mit einer Ausnahme: Wird ein Verbrennungsmotor mit synthetischen Kraftstoffen – sogenannten E-Fuels – betankt, dürfen auch diese Fahrzeuge weiterhin verkauft werden. Denn obwohl sie CO₂ ausstoßen, sind E-Fuels klimaneutral: Das zur Produktion benötigte Kohlenstoffdioxid wird im Herstellungsprozess aus der Luft entzogen.

Für AVL List, den Grazer Marktführer von alternativen Antrieben, sind E-Fuels ein heißes Thema. Und wie sieht es ab 2035 aus? Wir haben bei Jürgen Rechberger, Vice President Hydrogen & Fuel Cell bei AVL List, 3 Zukunftsprognosen eingeholt.


AVL List i
WKÖ/DMC

Der Wirkungsgrad im Fokus

Im Rahmen der Kampagne "Wirtschaft für morgen #schaffenwir" erzählt AVL List-CEO Helmut List die Erfolgsgeschichte seines Unternehmens.

Erfolgsgeschichte lesen!

Prognose #1: E-Fuels leisten einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Elektromobilität

"Alle Technologieoptionen werden benötigt, um die Klimaziele zu erreichen", sagt Jürgen Rechberger. Auch wenn in Zukunft Elektromobilität über Batterien und Wasserstoff dominieren wird, können CO₂-neutrale Verbrenner einen wertvollen Beitrag leisten, speziell in den Bestandsflotten.

Alle Technologieoptionen werden benötigt, um die Klimaziele zu erreichen.

Jürgen Rechberger

Prognose #2: Der Großteil der E-Fuels wird aus den Weltregionen mit hohem erneuerbaren Potenzial kommen

Eine lokale Produktion von E-Fuels benötigt Hocheffizienztechnologien, um mit den wesentlich günstigeren erneuerbaren Strompreisen in anderen Weltregionen mithalten zu können. "In Österreich entstehen bereits spannende Technologien", erklärt Rechberger. "Der Großteil der E-Fuels wird allerdings aus Regionen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien wie Solar und Wind kommen."

Prognose #3: Die österreichische Industrie braucht eine E-Infrastruktur und eine technologisch-neutrale Industriepolitik

"Die Richtung in Europa geht ganz klar zur Elektromobilität, und dafür braucht es einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien", sagt Jürgen Rechberger. Bei einer vollständigen Dekarbonisierung aller Sektoren wird sich der Stromverbrauch in Österreich nämlich bis 2050 mehr als verdoppeln. Außerdem braucht es eine E-Infrastruktur (Ladesäulen und Wasserstoff-Tankstellen) und begleitende Strukturmaßnahmen für die österreichische Industrie, um am Weltmarkt bestehen zu können.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Um die Klimaziele zu erreichen, müssen alle Technologieoptionen - auch E-Fuels - herangezogen werden.

  • Regionen mit einem hohen Anteil an erneuerbarer Energie werden die Hauptlieferanten von E-Fuels werden.

  • Durch die Mobilitätswende wird sich der Stromverbrauch in Österreich bis 2050 mehr als verdoppeln.