Es ist momentan in aller Munde und gilt als großer Hoffnungsträger für die Zukunft unserer Energieversorgung. Aber was genau ist "Grünes Gas" eigentlich? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen findest du hier.
Was ist Grünes Gas eigentlich?
Der Sammelbegriff "Grünes Gas" bezeichnet gasförmige Energieträger, die – im Gegensatz zum fossilen Erdgas – erneuerbar und klimaneutral sind. Erneuerbar, weil sie aus nachwachsenden Rohstoffen oder nahezu unbegrenzt nutzbaren Energiequellen gewonnen werden. Klimaneutral, weil sie ohne Auswirkungen auf das Erdklima verwendet werden können. Bei der Verbrennung wird kein zusätzliches CO2 freigesetzt. Es gibt mehrere Grüne Gase. Sie unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und Erzeugung. Chemisch gesehen handelt es sich um die Kohlenwasserstoff-Verbindung Methan – CH4 – und um Wasserstoff – H2.
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Weiter zum WKÖ Energie-MonitorKönnen wir Grünes Gas in Österreich herstellen?
Während der zur Energiewende ebenfalls benötigte Grüne Wasserstoff in Österreich nur in geringem Ausmaß produzierbar ist, hat Biomethan in Österreich großes Potenzial. Einer Studie des Instituts Bioenergy2020 können im Jahr 2050 in Österreich 47,4 TWh Biomethan hergestellt werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden in Österreich rund 96,3 TWh Gas verbraucht.
Warum ist Erdgas "böse" und Grünes Gas "gut"?
Biomethan und Erdgas haben dieselbe chemische Zusammensetzung, nämlich CH4 . Anders als beim zweiten "Grün-Gas" Wasserstoff wird auch bei der Verbrennung von Biomethan CO₂ freigesetzt. Der entscheidende Unterschied ist aber die Herkunft des Kohlenstoffs. Anders als bei fossilem Erdgas wurde dieses CO2 von den Pflanzen erst vor relativ kurzer Zeit beim Wachstumsprozess aus der Atmosphäre entnommen und eingespeichert. Bei der Verbrennung gelangen also keine zusätzlichen Treibhausgase in die Atmosphäre. Das Klima bleibt unbeeinflusst. Das bei der Verbrennung von Erdgas freigesetzte CO2 dagegen ist seit Millionen Jahren gebunden und gelangt jetzt zusätzlich in die Atmosphäre.
Ist Grünes Gas ein vollwertiger Ersatz für Erdgas?
Ja. Derzeit ist Erdgas der gasförmige Energieträger Nummer 1. In Zukunft kann Grünes Gas diese Rolle einnehmen. Biomethan hat dieselben chemischen Eigenschaften wie Erdgas. Es steht damit für alle Anwendungen zur Verfügung, für die auch sein fossiles Pendant geeignet ist. Die Endgeräte auf Kundenseite – wie Gasbrenner in der Industrie oder Gasgeräte zur Wärmeerzeugung und Warmwasserbereitung in Haushalten – können ohne Umrüstung und ohne Einschränkungen ebenso mit Grünem Gas betrieben werden.
Das Wichtigste in Kürze:
- Als "Grüne Gase" bezeichnet man klimaneutral und aus erneuerbaren Quellen erzeugtes Gas - neben Wasserstoff auch Biomethan.
- Beide Gase werden für die Energiewende als Energieträger benötigt.
- Biomethan lässt sich - anders als Grüner Wasserstoff - in Österreich in großen Mengen herstellen.
- Biomethan hat dieselben chemischen Eigenschaften wie Erdgas und kann dieses bei allen Anwendungen ersetzen.