Mit Einfallsreichtum und Digitalisierung trotzen der Wirtschaftsdelegierte Klaus Hofstadler und sein Team im brasilianischen Sao Paulo der Corona-Krise und haben die Betreuungsqualität sogar noch ausgebaut.
Corona hat das Leben von Klaus Hofstadler ordentlich durcheinandergewirbelt. Seit fast fünf Jahren ist er österreichischer WKÖ-Wirtschaftsdelegierte in Sao Paulo, dem Finanzzentrum Brasiliens, das von der Pandemie besonders hart getroffen ist.
Die Reisebeschränkungen und das „Social Distancing“, die die Corona-Schutzmaßnahmen mit sich bringen, hat die Arbeit der Wirtschaftsdelegation grundlegend verändert. „Wir sind im letzten Jahr zu einer Art 'COVID-Reisebüro' geworden, sagt Hofstadler, "wir beraten unzählige österreichische Unternehmen, wie sie ihre nicht vermeidbaren Geschäftsreisen von und nach Brasilien durchführen können."
Vielsprachiges „Team Brazil“
„Wir“, das sind Klaus Hofstadler und sein „Team Brazil“, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Wirtschaftsdelegation Sao Paulo. Dazu gehören polyglotte Menschen aus Brasilien, Österreich und der Schweiz. „Unser Team spricht Portugiesisch, Deutsch und Englisch und verfügt über ein breites Netzwerk in den wichtigsten Sektoren Brasiliens“, sagt Hofstadler, „und alle arbeiten mit Begeisterung und großer Kompetenz für österreichische Unternehmen“.
Dieses Engagement lässt sich auch vom Coronavirus nicht stoppen, auch wenn das latente Gesundheitsrisiko eine Belastung für den Wirtschaftsdelegierten und sein Team ist. „Auch im Bekanntenkreis hat die Pandemie leider Opfer gefordert“, sagt Hofstadler.
Erste virtuelle Wirtschaftsmission in Lateinamerika
Während Hofstadler normalerweise die österreichische Wirtschaft in Brasilien mit Präsenzveranstaltungen unterstützt und mit brasilianischen Netzwerken zusammenbringt, stieg das Team pandemiebedingt auf virtuelle Formate um. „Wir haben mehr als 40 digitale Events organisiert“, sagt Hofstadler, „darunter eine Webinarreihe und die erste virtuelle Wirtschaftsmission in Lateinamerika.“
Wiener „Augmented Reality“ für Brasilien
Doch nicht alles lässt sich mit Digitalisierung lösen. Manchmal braucht es den persönlichen Kontakt, um ein Geschäft anzukurbeln. So wagte sich das Wiener Technologieunternehmen „Insider Navigation“, das sich mit Augmented Reality befasst, entgegen aller COVID-Reisewarnungen im November 2020 nach Brasilien.
„Trotz aller Widrigkeiten ist es uns gelungen, ein dichtes Programm aus persönlichen und virtuellen Meetings mit Leads und Vertriebspartnern in Sao Paulo, Porto Alegre und Belo Horizonte zusammenzustellen“, berichtet Hofstadler.
Wenn der brasilianische Kunde nicht zahlt …
Eine zusätzliche Herausforderung bringt die Pandemie in Sachen Geld. „Viele brasilianischen Kunden sind mittlerweile zahlungsunfähig“, sagt Hofstadler, „zum Beispiel haben wir dem österreichischen Reisebüro SATO Tours geholfen, ihren Forderungen einzutreiben.“ Ein brasilianischer Reiseveranstalter schuldete dem Wiener Unternehmen über Monate einen hohen Betrag. „Wir haben gegenüber dem brasilianischen Kunden über mehrere Wochen und unter Einsatz zahlreicher Kontakte nicht locker gelassen. Schlussendlich hat die Firma den Betrag beglichen.“