Stark punkten in den USA

Erfolg hängt in den USA sehr davon ab, wie gut man sich verkauft. Dabei helfen Netzwerke und innovatives Know-how.


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  • Global Player
  • Exporteur:innen

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4 Minuten

AutorIn: Connie Wagenhofer

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WKÖ

“New York: If you can make it here, you can make it anywhere”, heißt es. Der WKÖ-Wirtschaftsdelegierte Michael Friedl hilft österreichischen Unternehmen, genau das zu erreichen.

Nelson Mandela, dem früheren südafrikanischen Präsidenten, hat Wirtschaftsdelegierter Michael Friedl in kleinstem Rahmen kennengelernt. Und mit Arnold Schwarzenegger hat Friedl Projekte umgesetzt, die österreichische Unternehmen im Sportbereich fördern.  

Doch die wirklich großen Namen sind für „unseren Mann in New York“ die vielen unbekannten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter österreichischer Betriebe, die im Ausland die wirklich großen Erfolge erzielen. „Sie bringen eine extrem gute Vorbereitung und Einfühlungsvermögen, zudem Charme und Flexibilität mit“, sagt Friedl, „damit tragen sie zum exzellenten Ruf Österreichs im Ausland bei.“ 

Vom „Big Apple“ in die ganze USA

Friedl lebt seit beinahe sieben Jahren in New York und unterstützt als Leiter des AussenwirtschaftsCenters österreichische ExporteurInnen beim Markteintritt und bei ihren Geschäften in den USA. Er ist beileibe nicht der einzige Österreicher im „Big Apple“ – und das kann Friedl gut nutzen. „Es gibt hier viele österreichische Geschäftsleute, beispielsweise im Finanzsektor, aber auch in der Gastro“, sagt der Wirtschaftsdelegierte, „und das hilft enorm dabei, ein gutes Netzwerk aufzubauen, das einem dann auch den Zugang zu den Industrien im Süden der USA eröffnet.“

Andere Verkaufsmentalität in Amerika

„In den USA gilt häufig, dass derjenige erfolgreich ist, der sich am besten verkauft“, berichtet Friedl von seinen Erfahrungen, „wir in Österreich haben das Verkaufen nach US-Manier noch nicht so ganz erlernt, obwohl wir in vielen Bereichen Qualitätsführer und dringend benötigte Nischenplayer sind.“ Da helfe das Team der Wirtschaftsdelegation in New York mit frischem Know-how und soliden Kontakten: „Man muss Österreich einfach richtig platzieren und Gehör bei den amerikanischen Partnern finden.“ 

Friedl und sein Team bleiben immer am Ball, was neueste Trends anlangt. Dabei geht es nicht nur um Kommunikation und Vermarktung, sondern auch darum, immer up-to-date zu bleiben, was technologische Entwicklungen und Angebote in Österreich und in den USA anlangt.

Lebenslanges Lernen gehört zum Job

„Für effiziente Vernetzung und Beratung muss ich die Produkte und Dienstleistungen wirklich gut kennen. Das ist immer wieder neues Lernen“, erzählt Friedl von seinem Alltag. Sonst stehe man beispielsweise bei einem CIO eines österreichischen Startups im E-Health-Bereich schnell als blöd da.

„Aber die Abwechslung, und ständig Neues zu erfahren, macht den Reiz des Jobs aus“, sagt Friedl. Man tauche ein in die Welt der Wachauer Winzer, beschäftige sich mit den Bedürfnissen von steirischen Logistiklösungsanbietern und betreue börsennotierte Pumpenhersteller und Großinvestoren im Holzverarbeitungsbereich – durchaus alles an einem Tag.

Echte Kontakte für Österreichs Betriebe

Für die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA war Friedl vor New York bereits in Südafrika, in Abu Dhabi, in Washington DC und in Teheran. „Es ist der Schlüssel zum Erfolg, dass wir in ganz andere Kulturen und Wirtschaftssysteme eintauchen“, sagt Friedl, „dadurch können wir wirklich tiefgehende Netzwerke mit Entscheidungsträgern im Gastland knüpfen und diese Kontakte dann österreichischen Firmen zur Verfügung stellen.“

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WKÖ/Friedl

Immer wichtiger werde es auch, politisches Fingerspitzengefühl zu beweisen. „Politik und Wirtschaft sind immer enger verzahnt“, sagt Friedl. Das sei bei Trumps Wahlsieg in den USA der Fall gewesen, aber auch schon vorher im Iran. Dort musste Friedl eine teils sehr heikle Gratwanderung zwischen Außenhandelsförderung und diplomatischen Sensibilitäten bei Sanktionen gehen. Während der „grünen Revolution“ 2009 ging es dann sogar um die eigene physische Sicherheit. 

Wissensplattform mit dem MIT in Boston

Die Wirtschaftsdelegation in New York ist auch ein Innovations-Hub. Das fördert Friedl gezielt durch Innovationsveranstaltungen wie die große MIT-Konferenz, die alle zwei Jahre in Wien stattfindet. Dort können österreichische Unternehmen in Workshops mit Professorinnen und Professoren des weltbekannten „Massachusetts Institute of Technology“ die neusten Tech-Entwicklungen kennenlernen.  

In New York sorgte die erste europäische Innovationskonferenz „Moving Foward“ für neue Chancen für österreichische Unternehmen. Mit der jährlichen Konferenz „Austria Connect“ bringt Friedl jährlich österreichische CEOs in den USA zusammen. 

Aus Kontakten werden Freundschaften

Es braucht teils viel Geduld, um Türen für österreichische Unternehmen zu öffnen. Manchmal reichen kleinere Interventionen, wie etwa im Hafen von New Jersey dafür zu sorgen, dass österreichische Würste durch den Zoll kommen. Und immer wieder gelingt ein wirklich großer Deal: So hat das AussenwirtschaftsCenter New York zu einer der größten Investitionen Österreichs in den Holzsektor im Südosten der USA beigetragen. 

„Es ist eine Freude zu sehen, dass unser Beitrag, so klein er angesehen werden mag, oft zu einem sehr langfristigen Erfolg der Unternehmen führen kann“, sagt Friedl, „und sich dann auch echte persönliche Freundschaften aus der Zusammenarbeit ergeben.“