Um zu vermeiden, dass die Energieversorgung im Land zusammenbricht, stellt Südafrika beim Load-Shedding in vielen Regionen systematisch den Strom ab. Wie das abläuft und wie ein Betrieb aus Vorarlberg damit umgeht, erfährst du hier.
Energieknappheit ist nicht nur in Europa ein brennendes Thema. Auch in Afrika stellen Stromengpässe Bevölkerung und Unternehmen vor große Herausforderungen – selbst in fortschrittlichen Staaten wie Südafrika. "Stromengpässe gehören hier zur Tagesordnung", erklärt der WKÖ-Wirtschaftsdelegierte Martin Meischl in der Folge 48 des WKÖ-Podcasts "Austria ist überall".
Veraltete Infrastruktur
Die meisten Kraftwerke und Stromleitungen im Land sind veraltet. Ausbau und Modernisierung der Infrastruktur können mit dem steigenden Bedarf nicht Schritt halten. Um die Energieversorgung zumindest in Teilen sicherzustellen, hat Südafrika bereits vor Jahren mit Load-Shedding begonnen.
Unter Load-Shedding versteht man geregelte Stromabschaltungen in Städten, Regionen oder Stadtteilen, um zu vermeiden, dass das gesamte Netz zusammenbricht.
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Gleich zum Newsletter anmelden!Die Energiekrise verschärft sich
Bei den geplanten "Mini-Blackouts" werden Privathaushalte und Unternehmen vom Netz genommen, aber auch die lokale Infrastruktur. Betroffene erfahren über die Smartphone-App EskomSePush 50 bis 60 Minuten im Voraus von geplanten Abschaltungen und aktuellen Load-Shedding-Zeiten. Verkehrsampeln und Bargeldautomaten funktionieren in der Zeit nicht, Restaurants schließen, private Haushalte sitzen im Dunkeln. Und das immer öfter und länger – die Energiekrise im Land zieht immer weitere Kreise. Während 2018 für "nur" 124 Stunden der Strom abgeschaltet werden mussten, summierten sich die Stromabschaltungen im Jahr 2022 bereits auf 2.000 Stunden.
Podcast "Austria ist überall"
Österreichische Alpla Group setzt auf Photovoltaik
Menschen und Wirtschaftstreibende in Südafrika reagieren unterschiedlich auf die schwierige Situation. Die, die es sich leisten können, investieren in Generatoren zur Überbrückung der Stromabschaltungszeiten. Zudem stehen Solaranlagen hoch im Kurs – auch beim österreichischen Kunststoffverpackungsspezialisten Alpla.
Das Vorarlberger Unternehmen hat kürzlich eine ihrer größten Auslandsinvestitionen getätigt und die zuvor fünf Betriebsstätten im Land in einem neuen Werk in der Nähe von Johannesburg konzentriert. Am Dach der Betriebsstätte errichtete Alpla einen der größten Photovoltaikparks des Landes: Die rund 30.000 Quadratmeter große Anlage stellt die Produktion selbst während länger anhaltender Load-Shedding-Phasen sicher.
Das Wichtigste in Kürze:
- Südafrika kämpft seit Jahren mit einer anhaltenden Energiekrise.
- Das Land reagiert auf die Energieknappheit mit Load-Shedding, dabei handelt es sich um systematische regionale Stromabschaltungen.
- 2022 wurde im Land für 2.000 Stunden der Strom abgedreht. Als Reaktion steigen vor Ort die Investitionen in Generatoren und Solaranlagen.
- Die österreichische Alpla Group stellt die Energieversorgung ihres neuen Werks in Südafrika mit einer riesigen PV-Anlage sicher.