ChatGPT und andere Künstliche Intelligenzen revolutionieren die IT-Security und eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten, um sich gegen Cyber-Bedrohungen zu wappnen. Was das Prinzip des "Schweizer Käses" damit zu tun hat, erfährst du hier.
IT-Security ist in der sich ständig verändernden digitalen Welt aktueller und wichtiger denn je, muss sich aber an neue Bedrohungen und Technologien wie ChatGPT anpassen. Für Evelyn Ledermüller, Cybersecurity & Privacy-Expertin bei der Unternehmensberatung PwC Österreich, sind die wichtigsten IT-Security-Themen im Jahr 2023:
- Nutzung von Cloud-Diensten
- Informationssicherheit in der Supply Chain
- OT-Security in Produktionsprozessen
- Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen
- Ransomware und Sicherheit im Homeoffice
Die Chancen und Risiken dieser Trends werfen spannende und besorgniserregende Fragen auf, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens.
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Hol dir jetzt deine Infos zum Thema Cybersecurity!Künstliche Intelligenz: Freund oder Feind der IT-Sicherheit?
KI biete großartige Möglichkeiten für die IT-Security, so Ledermüller, denn die Analyse großer Datenmengen ermöglicht eine raschere Reaktion auf Bedrohungen und besseren Schutz vor Angriffen. Aber auch Angreifer:innen nutzen zunehmend KI-Technologien, um raffiniertere und schwer erkennbare Angriffe wie Data Poisoning oder Deepfakes auszuführen.
"Aufgrund der rasanten Weiterentwicklung von KI-Modellen wie ChatGPT gibt es derzeit keine ausreichenden Standards, um die Nutzung von KI in Unternehmen angemessen zu regulieren und abzusichern", erklärt Cybersecurity-Expertin Ledermüller.
Webinar-Reihe: Wie man KI für sein Unternehmen nutzen kann
In einer kostenlosen Webinar-Reihe der WKÖ erfährst du, wie EPU und KMU KI-Tools wie ChatGPT, DeepL, Microsoft Bing, Google Bard, Midjourney und Co. nutzen können.
ChatGPT: Ein mächtiges Werkzeug mit Tücken
ChatGPT kann Unternehmen dabei helfen, ihre Kommunikation und Informationsverarbeitung auf ein neues Niveau zu heben. Doch Risiken wie falsche Empfehlungen, Datenschutzverletzungen und der Mangel an geeigneten Standards sind Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen.
Abhilfe würde die Regulierung von ChatGPT und ähnlichen KI-Modellen ähnlich wie bei Social Media schaffen. Diese dürfte aufgrund unklarer Zuständigkeiten allerdings noch etwas auf sich warten lassen.
Entwicklungen wie KI, maschinelles Lernen und das Internet der Dinge (IoT) werden die IT-Sicherheit in den kommenden Jahren prägen.
Unternehmen wappnen: Schutz vor den Unberechenbaren
Die Schaffung eines Problembewusstseins auf höchster Managementebene ist entscheidend, um mit ständig wechselnden Bedrohungen in der IT-Sicherheit Schritt zu halten.
Eine gute Cyber-Hygiene (umfassende Kenntnis über den Zustand der eigenen IT-Umgebung), ein solider Incident Response-Prozess (strukturierte Reaktion auf Sicherheitsvorfälle) und hochwertige Threat Intelligence (Informationen über aktuelle Bedrohungen) sind entscheidend, um Unternehmen effektiv vor Cyber-Bedrohungen zu schützen.
Mitarbeiter:innen als erste Verteidigungslinie
Wie können sich Organisationen also vor Sicherheitsbedrohungen schützen? "Awareness, Awareness, Awareness – kombiniert mit einer risikoorientierten technischen Absicherung", sagt Evelyn Ledermüller. Es gelte das "Schweizer-Käse-Modell": "Die Löcher im Käse stellen potenzielle Schwachstellen dar. Liegen diese alle in einer Linie, hat ein Angreifer leichtes Spiel. Liegen sie aber an unterschiedlichen Stellen, greifen andere Schutzmechanismen, wenn eine der Schutzmaßnahmen - ob Mensch oder Technik - versagt."
Das Wichtigste in Kürze:
- Zu den wichtigsten Trends der IT-Security zählen Cloud-Dienste, Informationssicherheit in der Supply Chain, Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen sowie Ransomware und Sicherheit im Homeoffice.
- Künstliche Intelligenz revolutioniert 2023 die IT-Security, bietet aber auch Angreifer:innen mehr Chancen für raffinierte und schwer erkennbare Angriffe.
- Abhilfe würde nur die Regulierung von ChatGPT und ähnlichen KI-Modellen schaffen.
- Das Prinzip des "Schweizer Käses" kann Unternehmen schützen: Durch die Verteilung der Schutzmechanismen statt der Anordnung auf einer Linie greifen einzelne Maßnahmen auch dann, wenn andere versagen.