So mischt Journi mit KI den Fotobuch-Markt auf

Mit der App Journi Print lassen sich Fotobücher einfach am Handy erstellen - dank künstlicher Intelligenz.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Entrepreneur:innen
  • Weiterdenker:innen

Lesedauer:

3 Minuten

AutorIn: Eva Baumgardinger

Journi-Gründerteam i
Alexander Wieselthaler | Stills & Emotions

Der Sommer ist vorbei? Nicht ganz. Zumindest, wenn man die Erinnerungen an den Urlaub einfach und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz in einem schönen Fotobuch festhalten kann. Das schafft Journi, unser Startup des Monats September.

Der Herbst ist da – und das Handy randvoll mit Fotos. Und wenn wir ehrlich sind, werden wir Hunderte davon nie wieder anschauen. Ein paar kostbare Momente möchten wir aber doch ausdrucken und als Erinnerung behalten. Journi Print bietet eine unkomplizierte und flexible Lösung dafür.

Über 3,5 Millionen User:innen

2018 wurde die App gelauncht, mittlerweile nutzen mehr als 3,5 Millionen User:innen in 22 Sprachen die Anwendung. Die Financial Times zählt das Scaleup mit Sitz in Wien zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas, in den USA und Australien hat Journi eigene Zweigniederlassungen.



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Fotobuch in Sekundenschnelle

Was macht Journi besser als die Konkurrenz? Im Grunde geht es darum, ein schönes Fotobuch unkompliziert in Sekundenschnelle direkt aus der Fotogalerie am Handy zu erstellen. "Davor musste man sich stundenlang vor dem Computer hinsetzen, bis man ein Ergebnis erreicht, das einem halbwegs passt", sagt Journi-Gründer Andreas Röttl.

So funktioniert Journi Print

Eine künstliche Intelligenz unterstützt die User:innen beim Erstellen ihrer Fotobücher. Hinter der App steckt ein Algorithmus, der dank Machine Learning und Visual Computing antizipiert, was den User:innen gefällt. Dabei befolgt er einerseits zahlreiche Regeln, wie zum Beispiel: 

Regel #1: Gleich und gleich

Der Algorithmus gruppiert Fotos, die am selben Ort und zur selben Zeit gemacht wurden.

Regel #2: Gutes Gefühl

Fotos mit Menschen und positiven Gefühlen werden größer dargestellt.

Regel #3: Ganzes Bild

Die Fotos werden nach Möglichkeit nicht beschnitten. Fixe Designvorlagen gibt es bei Journi keine. 

Andererseits lernt der Algorithmus mit jedem erstellten Fotobuch dazu. Fixe Designvorlagen (so genannte Templates) gibt es bei Journi keine. Pro Buchseite können so über 2.500 mögliche Darstellungen berücksichtigt werden. "Der Algorithmus ist wie ein persönlicher Designer, der einen Vorschlag für die Gestaltung des Fotobuches macht. Dieser kann, wenn gewünscht, individuell angepasst werden kann. Dadurch lernt der Algorithmus wieder dazu", erklärt Röttl.

Er und seine beiden Mitgründer:innen Bianca Busetti und Christian Papauschek haben sich bei einer Online-Fortbildung in "Technology Entrepreneurship" an der Standford University kennengelernt, blieben in Kontakt und machten einen "nicht besonders erfolgreichen" ersten Startup-Anlauf mit einem Marktplatz für Reise-Insidertipps.  

Investment von Hansi Hansmann

Danach entwickelten sie die App Journi Blog und konnten Business Angel Hansi Hansmann als Investor gewinnen. Wie es zur Idee mit dem Fotobuch kam? Die User:innen gaben den Anstoß und fragten aktiv danach.

Mit unserer ursprünglichen App Journi Blog kann man Reiserinnerungen als Timeline, Gallery oder Map gemeinsam festhalten. Aber die User:innen wollten ihre Erinnerungen auch ausdrucken können.

Andreas Röttl, Co-Gründer von Journi

Seit 2018 gibt es zwei Apps – Journi Blog und Journi Print – die "entgegen aller Warnungen der Investoren" parallel existieren. "Die Fotobuch-App hat sich von Beginn an selbst finanziert. Der Blog wächst organisch weiter" und sorgt ohne Marketing für 10 bis 15 % des Gesamtumsatzes, erzählt Röttl.

Was sind die nächsten Schritte?

"Unsere Mission ist es, so vielen Menschen wie möglich einen einfachen und schnellen Zugang zum Drucken ihrer Fotos zu bieten. Daher spielen die Weiterentwicklung des Algorithmus und die Internationalisierung eine zentrale Rolle. Etwa 20 % unserer Zeit arbeiten wir aber auch an komplett neuen Dingen zum Beispiel an komplementären Services. Das könnte zum Beispiel eine App sein, die hilft, Fotogalerien auszumisten, indem sie etwa Duplikate löscht oder schlechte Fotos erst gar nicht speichert."

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mit der App Journi Print kann man schnell und unkompliziert ein Fotobuch erstellen
  • Ein Algorithmus schlägt die Gestaltung des Fotobuches vor. User:innen können nachjustieren, wenn sie möchten.
  • Journi gibt es mittlerweile in 22 Sprachen, Business Angel Hansi Hansmann war Investor.
  • Die nächsten Schritte: Internationalisierung und weitere Innovationen, um Erinnerungen schnell und einfach zu drucken und digital zu managen.