Seit jeher tragen Bahnschwellen die Schienen und verteilen die Belastung der Züge im Kiesbett. Mit neuartigen Systemen ausgestattet, sollen sie in Zukunft auch Energie erzeugen.
Klar, Fliegen benötigt deutlich mehr Energie als Zugfahren, 31-mal mehr, um genau zu sein. Dass aber auch Bahnfahren grüner geht, zeigen Bahnschwellen-Energiegewinnungssysteme. Bahnschwellen-was? Richtig gelesen – findige Tüftler:innen haben Bahnschwellen aus recycelten Materialien entwickelt, die Energie mit Solarpanels und dem Druck der über sie rollenden Züge gewinnen.
Das verspricht das System
- Energiegewinnung: Mit Solarpaneelen, piezoelektrischen Module und smarten Technologien kann ein Bahnschwellen-Kilometer 30-35 Megawattstunden Energie pro Jahr erzeugen – genug, um den jährlichen Energiebedarf von 10 Haushalten zu decken. Das heimische Bahnnetz könnte so über 50.000 Haushalte versorgen.
- Energieeffizienz: Die Sensoren der smarten Bahnschwellen liefern auch von schwer zugänglichen Punkten des Bahnnetzes zuverlässige Daten und können die Effizienz des Schienenverkehrs verbessern.
- Langlebige Materialien: Hersteller setzen bei der Produktion der neuen Bahnschwellen auf recycelte Altreifen und Plastikabfälle. Das soll die Lebensspanne im Vergleich zu Stahlbeton und Holz deutlich erhöhen.
So wird aus dem Zugverkehr Energie gewonnen
Bahnschwellen werden seit dem 19. Jahrhundert aus Holz und später auch aus Beton hergestellt. Die neuartigen Bahnschwellen-Energiegewinnungssysteme bestehen zum Teil aus recycelten Kunststoffen. Sie können Gleisvibrationen und Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandeln. Dafür setzen innovative Startups auf piezoelektrische Materialien: Werden diese gedehnt, verformt oder gestaucht, kommt es zu einer energieintensiven Verschiebung von Ladungen im Inneren. Zur Gewinnung von Sonnenenergie reichen einfache Solarpaneele.
Was hältst du von Bahnschwellen-Energiegewinnung?
Die Energiegewinnung über Bahnschwellen ist nur einer von über 100 wichtigen Trends aus der WKÖ Innovation Map, die unsere Zukunft formen können. Auf LinkedIn diskutiert WKÖ-Präsident Harald Mahrer mit euch über dieses Thema.