Software-, Solar- und Energie-Profis sind in den heimischen Unternehmen stark nachgefragt. Und auch viele junge Menschen wollen Jobs in grün. Welche Green Jobs in der klimaneutralen Zukunft genau zählen, erfährst du hier.
Der Arbeitsmarkt befindet sich mitten in einer Transformation. Global gesehen könnten nach Berechnungen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) bis 2030 weltweit 24 Millionen Green Jobs entstehen. Dem gegenüber stehen 6 Millionen Jobs, die es bald nicht mehr geben wird. Aus- und Weiterbildung und Umschulung im großen Stil stehen daher ganz oben auf der unternehmerischen und politischen Agenda.
Was ist ein Green Job?
Aber was ist eigentlich ein Green Job? Nach der EU-Definition werden damit Arbeitsplätze bezeichnet, die "bei der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten". Beim Arbeitsmarktservice (AMS) wird grundsätzlich zwischen "Green Jobs" im engeren Sinn und sogenannten "klimarelevanten Jobs" unterschieden – für Green Jobs braucht man eine eigene Ausbildung, zu den klimarelavanten Berufen zählen grüne Zusatzqualifikationen. Dieses Jahr werden drei Lehrberufe aktualisiert und sowohl ökologische als auch digitale Skills stärker betont, denn diese beiden Aspekte gehen Hand in Hand. Im Lehrberuf Pharmatechnologie etwa bekommen Lehrlinge künftig mehr Kompetenzen zu neuen Trends wie 3D-Druck in der Tablettenherstellung oder smarte Verpackungen mit NFC.
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13 Berufsfelder, die grün werden
In Österreich hat der Think Tank oecolution diese 13 Berufsfelder mit grüner Zukunft identifiziert:
- Softwaredesigner:in
- Solartechniker:in
- Energietechniker:in
- Umwelttechniker:in
- Verfahrenstechniker:in
- Elektrotechniker:in
- Recyclingtechniker:in
- Installations- und Gebäudetechniker:in
- Klima- und Heizungstechniker:in
- Maschinenbauer:in
- Hochbauer:in
- Tiefbauer:in
- Mechatroniker:in
"Der Fachkräftemangel droht zum Risikofaktor der Klima- und Energiewende zu werden. Wenn wir nicht schleunigst einen Zahn zulegen und das Bewusstsein für die Jobs der Zukunft schärfen, wird Österreich kein grünes Wunder erleben", sagt oecolution-Geschäftsführerin Elisabeth Zehetner, die mit der aktuellen Bewusstseinskampagne "Fighters4Climate #karrierefürsklima" Jugendlichen berufliche Chancen im Umweltbereich aufzeigen will. "Wir sagen: Egal, von welcher Ausbildung du kommst, es braucht viele helfende Hände für die Energiewende. Egal ob Studium oder Lehre."
Software-, Solar- und Energie-Profis gefragt
Das Interesse der Jungen ist jedenfalls gegeben. Eine market-Studie im Auftrag von oecolution austria unter 500 Jugendlichen zwischen 15 und 29 Jahren zeigt, dass sich bereits 53 % der Jugendlichen intensiv mit dem Thema Klimawandel beschäftigt haben. Ein gleich hoher Anteil (54 %) hat an die Bedeutung von Fachkräften im Kampf gegen den Klimawandel gedacht. Gleichzeitig ist derzeit aber "die Möglichkeit, etwas für die Umwelt zu tun" nur für 17 % bei der Berufswahl ein wichtiger Parameter. Insgesamt fordern 81 % der österreichischen Jugendlichen mehr Informationen zu den Zukunftsberufen ein. "Der Informationsmangel über Green Jobs ist hoch. Das wollen wir ändern", sagt Zehetner.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bis 2030 werden 18 Millionen Jobs für die Klima- und Energiewende entstehen, rechnet die Internationale Arbeitsorganisation Vereinten Nationen (ILO).
- In Österreich werden geschätzt 100.000 Fachkräfte benötigt, um die Klima- und Energiewende zu schaffen.
- Vor allem junge Menschen interessieren sich für Green Jobs, aber gleichzeitig gibt es zu wenig Infos darüber.
- Die Bewusstseinskampagne Fighters4Climate #karrierefürsklima erklärt berufliche Zukunftschancen anhand von 13 Berufsfeldern.