Wo "Green Skills" besonders gefragt sind

3 von 4 Schüler:innen in Österreich interessieren sich für "Green Jobs". Die findet man nicht nur im Umweltsektor. 

"Green Jobs" boomen – nicht nur, aber besonders stark bei den Jugendlichen in Österreich. Laut einer aktuellen market-Umfrage unter 400 Schüler:innen der 9. Schulstufe interessieren sich 51 % eher schon und weitere 24 % auf jeden Fall für einen "Green Job". Darunter versteht man Arbeitsplätze im Umweltsektor, aber auch in der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten.

Was sind "Green Skills"?

Green Skills sind die Kenntnisse, Fähigkeiten, Werte und Einstellungen, die erforderlich sind, um in einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Gesellschaft zu leben, sie zu entwickeln und zu unterstützen.

Auch "alte" Jobs brauchen "Green Skills"

Bei vielen – vor allem – neuen Berufen ist das "green" auf den ersten Blick sichtbar: Dass Fahrradmechatroniker:innen, Energietechniker:innen oder Windenergietechniker:innen "Green Skills" brauchen, leuchtet ein. Aber auch in vielen althergebrachten Jobs haben sich die Anforderungen massiv in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz geändert. Wir haben 4 durchaus überraschende Beispiele gesammelt: 

Beispiel 1: Installateur:in

Warmes Wasser und Heizen werden auch künftig gebraucht: Der Lehrberuf Installations- und Gebäudetechnik spielt bei der Umrüstung auf energiesparende und umweltfreundliche Lösungen eine zentrale Rolle. Installateur:innen …

• ... beraten ihre Kundinnen und Kunden über energiesparende und umweltfreundliche Heiztechniken.
• ... rüsten Heizungsanlagen auf andere Energieträger wie Wärmepumpen, Biomasse-, Hackschnitzel- oder Pelletsheizungen um oder installieren Solarkollektoren.
• ... können sich auf etliche "grüne" Bereiche spezialisieren: Ökoenergie, Energietechnik sowie thermische Sonnenkollektoren, Wärmepumpen oder Bioenergieanlagen

Beispiel 2: Kunststofftechniker:in

In der öffentlichen Wahrnehmung haben Kunststoffe in Sachen Umweltschutz vielfach nicht den besten Ruf. Zu Unrecht: Die Arbeit von Kunststofftechniker:innen leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, denn ...

• ... hochwertige Kunststoffe helfen, CO₂-Fußabdruck zu verringern.
• ... alle Green-Deal-Technologien sind auf Kunststoffe angewiesen.
• ... die Kreislaufwirtschaft erfordert Know-how für sortenreine Aufbereitung.

Beispiel 3: Speditionskaufleute und Speditionslogistiker:in

Speditionskaufleute wissen, wie man Waren möglichst ressourcenschonend rund um die Welt schickt, sodass sie pünktlich und unversehrt ankommen. Speditionslogistiker:innen optimieren die Lagerwirtschaft und Transportleistungen.  

• Ressourcenschonung fließt in Logistikkonzepte ein.
• Optimale Lagerung und Transport reduzieren Schwund und Verderb.
• Ökologischer Fußabdruck wird immer öfter zum Planungskriterium.

Beispiel 4: Rauchfangkehrer:in

Man kennt Rauchfangkehrer:innen als Glücksbringer und durch ihre typisch schwarze Arbeitskleidung. Mit ihrer Arbeit tragen sie aber nicht nur zum Brandschutz, sondern auch zum Klimaschutz bei, denn ... 

• ... viele Rauchfangkehrer:innen spezialisieren sich im Bereich Umwelt- und Klimaschutz.
• ... die von ihnen durchgeführte Schadstoffmessungen helfen, Emissionen reduzieren.
• .... Energiesparberatung ist ein wichtiger Teil des Berufsprofils.

Das Wichtigste in Kürze:

• Die Fähigkeiten, die für die Entwicklung einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Gesellschaft nötig sind, werden als "Green Skills" bezeichnet.
• Drei Viertel aller Schüler:innen in der 9. Schulstufe interessieren sich für einen "Green Job".
• Viele traditionelle Berufe haben sich in den vergangenen Jahren in Richtung "Greens Skills" weiterentwickelt.