Econutri: Wie CO₂ die Basis für hochwertige Proteine wird

So nutzt das Startup Econutri aus Graz CO₂ zur Entwicklung neuer Ressourcen.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Umweltbewusste
  • Problemlöser:innen

Lesedauer:

2 Minuten

AutorIn: Eva Baumgardinger

Verena und Helmut Schwab von Econutri i
WKÖ/Marija Kanizaj

Aus einem Problem eine Ressource machen? Darauf hat sich das Startup Econutri aus Graz spezialisiert und verwandelt Kohlendioxid in wertvolles Eiweiß.

Weniger Landfläche, mehr Bedarf an hochwertigem Protein zur Ernährung von immer mehr Menschen und CO₂ befeuern die Klimakrise. Verena Schwab hat mit ihrem Vater Helmut 2021 das Unternehmen Econutri gegründet, das Lösungen für genau diese Probleme bieten kann.

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WKÖ/DMC

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20 Kilo Protein am Tag

Unterstützt vom Austrian Centre of Industrial Biotechnology (ACIB), einem internationalen Spitzenforschungszentrum auf dem Gebiet der industriellen Biotechnologie wurde der Prozess, aus CO₂ Protein zu machen, unter Laborbedingungen durchgetestet und weiterentwickelt.

Pilotanlage im Sommer gestartet

Im Sommer 2022 ist man bei dem Startup einen Schritt weiter gegangen und hat in Räumlichkeiten der TU Graz einen 300-Liter-Reaktor installiert – eine erste Pilotanlage, in der die Mikroorganismen in Ruhe und wissenschaftlich begleitet ihre Arbeit machen können, so dass am Ende hochwertiges Protein entsteht. Das kann dann beispielsweise als Futtermittel weiter verarbeitet werden. Die Mikroorganismen vermehren sich extrem schnell. Allein mit dem 300-Liter-Labor-Kessel lassen sich in zwei Tagen 20 Kilo Protein produzieren.

TIPP: Dieser Beitrag basiert auf einer Reportage, die erstmals in der Sonderausgabe "Unternehmen Zukunft" des Magazins ÖKO+ erschienen. Das gesamte Magazin mit spannenden Beiträgen zum Thema Klimawende kannst du hier herunterladen!

Biologisch, vegan, ohne Gentechnik

Ziel des Unternehmens ist es, künftig Anlagen mit 100 Kubikmeter großen Kesseln bei Industriebetrieben zu installieren. Also dort, wo viel CO₂ entsteht; etwa bei der Herstellung von Zement. Derzeit sucht Econutri nach Partnern, die ihre CO₂-Bilanz verbessern wollen und wo sich Anlagen in Eigenregie aufstellen lassen. Ebenso braucht es im ersten Schritt Partner aus der Futtermittelindustrie mit Interesse an qualitativ hochwertigem Eiweiß – biologisch, vegan und nicht gentechnisch verändert produziert.

Raus aus CO₂

Aus schädlichem CO₂ hochwertiges Protein herzustellen ist nicht nur für Industrie-Staaten interessant, wo besonders viel CO₂ freigesetzt wird, sondern auch für Regionen, wo Protein-Produktion sonst eher schwierig wäre. Also beispielsweise in Wüsten-Gebieten. Auf diese Weise produziertes Protein braucht – im Gegensatz beispielsweise zum land- und regenwaldfressenden Soja-Anbau – keine Agrarfläche. So ließe sich neben CO₂ auch eine Menge Landmasse einsparen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • CO₂ muss eingespart werden, gleichzeitig wird der Bedarf an hochwertigem Eiweiß in Zukunft steigen.
  • Das steirische Startup Econutri stellt mithilfe von Mikroorganismen hochwertiges Protein her.
  • Das Protein kann in der Futtermittel-Industrie verwendet werden.
  • Auch für Regionen mit wenig Agrarfläche kann das eine Lösung sein.