Achtung, fertig, Zukunft!

Den aktuellen Umständen zum Trotz nehmen die heimischen Unternehmen Zukunftsbereiche ins Visier


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Wirtschaftsexpert:innen
  • Wissenschaftler:innen

Lesedauer:

3 Minuten

AutorIn: Peter Draxler

Wissenschaftler in einem Serverraum i
Envato

40 Prozent der Unternehmen planen in den nächsten Monaten Investitionen in den Bereichen Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ein gutes Zeichen, findet der Experte.

Die Corona-Krise ist noch nicht vorbei, aber das Rennen um die Zukunft hat längst wieder begonnen. Rund um den Globus bringen sich Wirtschaftsregionen und Betriebe wieder in Position. Das gilt erfreulicher Weise auch für das von Corona schwer getroffene Österreich. Ein wichtiger Indikator dafür, dass Unternehmen wieder an die Zukunft glauben, ist ihre Investitionsbereitschaft. Mit ihr geht es im Land - trotz nach wie vor sehr fordernder Rahmenbedingungen - überraschend deutlich bergauf.

Das aktuelle Wirtschaftsbarometer der Wirtschaftskammer Österreich zeigt, dass unsere Betriebe wieder klar die Zukunft im Blick haben. Sie stehen mit ihren Investitionsvorhaben bereits in den Startlöchern. Von insgesamt 7.000 befragten Betrieben wollen viele investieren, sobald dies möglich ist. Enorme 40 % haben Neuinvestitionen im Visier. Zukunftsbereiche stehen dabei klar im Mittelpunkt: 66 % wollen in Innovationen, 53 % in Digitalisierung und weitere 50 % in Ökologie und Nachhaltigkeit investieren. "Die Investitionsbereitschaft unserer Unternehmen ist beeindruckend. Die Zahlen zeigen, dass sie trotz aller aktuellen Herausforderungen an den Standort Österreich und seine rasche Erholung glauben. Und dafür leisten sie mit ihren Investitionen ganz entscheidende Beiträge", bilanziert WKÖ-Chefökonom Christoph Schneider.

Dass es sich bei den Investitionsplänen nicht um Lippenbekenntnisse, sondern um konkrete Pläne handelt, zeigt auch die starke Nutzung der Investitionsprämie. Die Bundesregierung hat zuletzt aus guten Gründen die Mittel für die Investitionsprämie auf drei Milliarden Euro erhöht. Denn die bis zu 14 % starke Investitionsprämie wird stark nachgefragt und wirkt noch viel besser als gedacht. Allein mit Ende November sind 49.613 Anträge mit einem Investitionsvolumen von 21,7 Milliarden Euro und einem beantragten Zuschussvolumen von etwa 2,3 Milliarden Euro eingegangen. Auch hier spielen Zukunftsthemen eine zentrale Rolle: Über 50 Prozent der Anträge haben einen Digitalisierungs- oder Ökologisierungsaspekt. 

Besonders wichtig: Der Anreiz für Investitionen kommt Unternehmen aller Größenordnungen zugute. Die Investitionsprämie ist nicht nur etwas für die "Großen". Rund 64 Prozent der Anträge kommen von Kleinstunternehmen (unter 10 Mitarbeiter), 18,5 Prozent von Kleinunternehmen (unter 50 Mitarbeiter), 9,8 Prozent von Mittelunternehmen (unter 250 Mitarbeiter) und 7,7 Prozent entfallen auf Großunternehmen (ab 250 Mitarbeiter). Für WKÖ-Chefökonom Christoph Schneider ist klar: "Das wirtschaftliche Licht am Ende des Corona-Tunnels wird trotz aller Unwägbarkeiten immer heller. Österreichs Unternehmen stehen in den Startlöchern für den großen Aufschwung."