So haben sich die Covid-Maßnahmen ausgewirkt

Wir ziehen Bilanz über die wirtschaftlichen Auswirkungen.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Zahlenjongleur:innen
  • Wirtschaftseinsteiger:innen

Lesedauer:

2 Minuten

AutorIn: Stephanie Dirnbacher-Krug

Frau sperrt ihr Geschäft zu i
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Welche Kosten haben Lockdowns und Teillockdowns? Und was bewirken Öffnungen und Investitionsanreize? Ein Resümee nach zwei Jahren Covid. 

Die gute Nachricht zuerst: So schlimm wie beim ersten Lockdown wird es die heimische Wirtschaft wahrscheinlich nicht mehr treffen. Darauf deutet zumindest die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den vergangenen zwei Pandemiejahren hin. Zwar haben die Corona-Maßnahmen zum schlimmsten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegszeit geführt. Die Auswirkungen von Lockdowns wurden aber im Zeitverlauf immer schwächer. Während der erste bundesweite Lockdown im Frühjahr 2020 die Wirtschaft rund zwei Milliarden Euro pro Woche kostete, schlug sich der vierte Lockdown von November bis Dezember 2021 mit einem Verlust von 0,7 Milliarden Euro wöchentlich zu Buche.

Öffnung nach zwei Jahren COVID-19

Die ausführliche Analyse zum Thema findest du HIER.

Zuerst litt die Industrie, dann der Handel

Auch die branchenspezifischen Auswirkungen von Lockdowns änderten sich im Zeitverlauf. Der erste Lockdown traf fast alle Wirtschaftszweige mit der gleichen Wucht. Eingeschränkter Produktionsbetrieb und Ausfälle in der Lieferkette machten aber vor allem der Industrie zu schaffen. Die darauffolgenden Lockdowns setzten hingegen dem Handel, Tourismus, Gastronomie sowie der Kunst- und Unterhaltungsszene am meisten zu.

Teillockdowns, die nur Ungeimpfte betreffen, sind da nicht viel besser. Die Johannes Kepler Universität Linz berechnete, dass dem lokalgebundenen Non-Food Einzelhandel durch die 2G-Regelung rund 110 Millionen Euro pro Woche entgehen.

Rasche Erholung durch Öffnung

Nichtsdestotrotz erholt sich die Wirtschaft erstaunlich rasch. Öffnungen beziehungsweise Lockerungen von Covid-Restriktionen erweisen sich hier als unmittelbarer Booster. Nach jedem Lockdown startete die Wirtschaft eine Aufholjagd mit beachtlichen Zuwächsen vor allem in der jeweils ersten Woche. Nach dem vierten Lockdown Ende 2021 etwa sprang das wöchentliche BIP von 8 bis 9 % unter dem Vorkrisenwert schon in den ersten Jänner-Wochen 2022 auf einen Wert leicht über dem Vorkrisenniveau.

Länder wie Dänemark und Schweden, die die Einschränkungen vergleichsweise früh deutlich gelockert haben, erholten sich rascher als Österreich, das länger auf strenge Maßnahmen setzte.

Investitionen stützen Aufwärtstrend

Wesentliche Stütze für die rasche wirtschaftliche Erholung sind auch die Investitionen. Im ersten Pandemiejahr brachen sie noch stark ein, erholten sich dann aber wieder dank staatlicher Anreize wie Investitionsprämien sowie degressiver Abschreibung. Mit zeitlichen Befristungen konnte man Lenkungseffekte erzielen.