Was bringt ein Euro Förderung für Unternehmen wirklich? Eine neue Studie zeigt: Jede Investition via FFG-Basisprogramme zahlt sich gleich mehrfach aus. Besonders KMU profitieren von dem Hebel – aber es braucht weitere Maßnahmen.
Stell dir vor, aus 1 Euro Investition in Forschung werden 3,6 Euro an Gesamtinvestitionen.
Wie soll das gehen, fragst du dich?

Hebelwirkung
Ganz einfach: Aus 1 Euro Förderung und 2,6 Euro, die Unternehmen zusätzlich selbst in Forschung & Entwicklung stecken. Genau das passiert bei den Basisprogrammen der FFG (siehe Infokasten), denn: Jeder Förder-Euro löst im Schnitt das 2,6-fache an unternehmenseigenen F&E-Ausgaben aus.
Ein Gesamtimpuls mit Hebelwirkung und in Zeiten hoher Kosten eine der effizientesten Methoden, um die Innovationswelle in Gang zu bringen. Kein Wunder also, dass rund 1.000 Unternehmen jährlich auf diese Förderschiene setzen.
Was ist die FFG?
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) ist die zentrale Organisation für die Förderung von Forschung und Entwicklung in Österreich. Sie unterstützt Unternehmen aller Größen sowie Forschungseinrichtungen bei innovativen Projekten – von der ersten Idee bis zur Markteinführung. Die Basisprogramme der FFG sind themenoffen, technologieoffen und besonders für KMU zugänglich.
Zu den FFG-Basisprogrammen
Vom Projekt zur Wirkung
Knapp 85 % der Projekte wären ohne Förderung gar nicht gestartet – die Basisprogramme schaffen also echten Mehrwert. 81 % der geförderten F&E-Projekte werden innerhalb weniger Jahre wirtschaftlich verwertet, bei den restlichen Fällen liefert das Projekt zumindest wertvollen Knowhow-Zuwachs.

Ursache - Wirkung
Im Mittel erwirtschaftet jeder Förder-Euro 8,6 Euro Umsatz - hochgerechnet auf ein durchschnittliches Projekt bedeutet das rund 1 Million Euro Mehrerlös binnen vier Jahren.
Die Wirkung in Zahlen
Zwei Drittel der Innovationen erreichen in dieser Zeit Marktreife, 70 % der beteiligten Unternehmen exportieren ihre neuen Produkte oder Services und bei rund drei von vier Projekten entstehen zusätzliche Arbeitsplätze.

Standortbindung
46 % der Projekte führen zu Investitionen in Infrastruktur, etwa in Anlagen oder Gebäude – was gleichzeitig auch die Standortbindung fördert.
Fast 40 % der Projekte führen zur Anmeldung von Schutzrechten wie Patenten oder Marken, zudem berichten über 80 % der Unternehmen, dass sich durch ihre Projekte die Wettbewerbsfähigkeit spürbar verbessert hat und das sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
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Förderung für die Breite
Die FFG-Basisprogramme sind kein elitärer Club für Großunternehmen, im Gegenteil: Über 60 % der eingereichten Anträge werden bewilligt, der Aufwand lohnt sich also für viele Betriebe schnell. 77 % der Geförderten sind Kleinunternehmen, und jedes dritte Unternehmen ist zum ersten Mal dabei. Besonders beliebt: niederschwellige Förderformate wie "Projekt.Start" und der "Patent.Scheck", die Innovation für viele überhaupt erst ermöglichen. Gerade Dienstleistungsbetriebe entdecken zunehmend das Potenzial von Forschung und Entwicklung.
Das Budget ist auf Kante genäht
Trotz des Erfolgs steht das Programm unter Druck: Die Projektkosten sind seit 2015 um 65% gestiegen, das Budget aber stagniert bei 330 Millionen Euro pro Jahr.

Upgrade nötig
Die FFG musste zuletzt 30 bis 35 Mio. Euro aus Folgejahren vorziehen, um alle förderwürdigen Projekte zu bedienen. Das ist auf Dauer nicht haltbar. Wenn Österreich sein Ziel von 4 % F&E-Quote bis 2030 ernst meint, braucht es jetzt ein Upgrade.
Was deshalb jetzt zu tun ist
Maßnahme #1 Budgetplus:
Die Basisprogramme brauchen ein deutlich höheres Budget als bisher, und zwar nicht nur inflationsangepasst. Die Projektkosten sind stark gestiegen, die Mittel aber stagnieren seit Jahren.
Maßnahme #2 Zielgenauigkeit:
Es braucht eine noch stärkere Ausrichtung auf KMU und Startups – ohne dabei High-Tech-Leuchtturmprojekte auszuklammern. Die richtige Mischung macht’s.
Maßnahme #3 Europaschiene stärken:
Internationale Kooperationen und EU-Programme sind Chance und Herausforderung zugleich. Hier braucht es weniger Komplexität und mehr Anschlussfähigkeit für österreichische Unternehmen.
Denn klar ist: Forschung fördert Wachstum. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Wirkungshebel der Basisprogramme gezielt zu verstärken.
Das Wichtigste in Kürze:
- Jeder Förder-Euro via FFG-Basisprogrammen löst im Schnitt das 2,6-fache an unternehmenseigenen F&E-Ausgaben aus.
- Das ergibt 8,6 Euro Umsatzeffekt pro Förder-Euro und im Schnitt 1 Mio. € Mehrerlös je Projekt in vier Jahren.
- 81 % der geförderten Projekte werden wirtschaftlich verwertet,
- 75 % schaffen zusätzliche Jobs.
- 77 % Kleinunternehmen profitieren, über 30 % sind Newcomer.
- Budget auf Kante: 330 Mio. Euro pro Jahr reichen nicht mehr – hier braucht es also ein Upgrade