Gerade jetzt: Neue Handels­abkommen für Österreich!

Die Wirtschaft braucht neue Impulse. Ein Umdenken zum EU-Mercosur Handelsabkommen ist notwendig.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Weiterdenker:innen
  • Wirtschaftsexpert:innen

Lesedauer:

2 Minuten

KolumnistIn: Christian Mandl

Christian Mandl, Leiter der Abteilung für Europapolitik in der WKÖ i
WKÖ

Christian Mandl

Die aktuellen Krisen zeigen: Wir müssen unsere Handelspartner diversifizieren. Dadurch sichern wir Lieferketten ab und bekämpfen die Inflation.

Das fertig ausverhandelte EU-Mercosur-Abkommen sollte rasch zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Denn es ist eine Chance für Klimaschutz & Wohlstand – sowohl in der EU als auch in Südamerika.

Umdenken in Europa & Ressourcen sichern

Gerade mit Blick auf aktuelle geopolitische Entwicklungen braucht es eine kluge, moderne Handelspolitik. Wir müssen unsere Absatz- und Beschaffungsmärkte weiter diversifizieren und den Zugang zu Rohstoffen absichern. Andernfalls fehlen die erforderlichen Rohstoffe und Vormaterialen für z. B. Windkraft- und Solaranlagen. In vielen EU-Ländern hat es dazu jüngst ein Umdenken gegeben (so auch in Deutschland), Österreich darf hier keinesfalls blockieren. Mit Blick auf die angestrebte grüne Wende, ist es ein Gebot der Stunde, das Mercosur-Abkommen rasch umzusetzen.


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Hohe Standards weiter sichergestellt

Die hohen europäischen Standards im Sozial-, Umwelt- und Lebensmittelbereich bleiben durch das Mercosur-Abkommen weiter sichergestellt. Ebenso enthält das Abkommen eine klare Verpflichtung zu den ILO-Kernarbeitsnormen, zum Pariser Klimaabkommen, zur Aufforstung des Regenwaldes und zum Vorgehen gegen illegale Brandrodungen.

Allgemein gilt: Ein gut gemachtes Abkommen wäre ein wirksamer Hebel, um unsere hohen europäischen Standards in andere Erdteile erfolgreich zu exportieren. Ohne EU-Mercosur-Abkommen verlieren wir diese Möglichkeit und der (umweltpolitische) Einfluss auf Lateinamerika wird von anderen Handelspartnern, mit geringeren Standards, übernommen. 

Immense wirtschaftliche Vorteile

Die EU wäre weltweit der erste Mercosur-Wirtschaftspartner mit einem Abkommen von solcher Qualität und Umfang. Der Abbau von Zöllen, die Vereinfachung von Produktzertifizierungen oder der Zugang zum öffentlichen Beschaffungsmarkt der Mercosur-Staaten brächten für EU- und österreichische Exportunternehmen einen handfesten Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten aus anderen Regionen. Diese Chance darf sich Österreich nicht entgehen lassen! 

Diese Chance darf sich Österreich nicht entgehen lassen!

Christian Mandl, Leiter der Abteilung Europapolitik in der WKÖ

Potenzial quer durch alle Wirtschaftssektoren

Das Potenzial für österreichischer Unternehmen geht quer über alle Sektoren: von landwirtschaftlichen Maschinen bis High-Tech- und Innovationslösungen für bzw. mit Startups. Gute Perspektiven gibt es vor allem bei Chemikalien und Arzneimittel, Maschinen- und Elektrogeräten und verarbeitete Lebensmittel. 

Diskussionen sachlich führen

Bedenken gegen das Abkommen sind ernst zu nehmen, aber die Diskussion muss auf sachlicher Ebene stattfinden. Die heimische Landwirtschaft wird z.B. bewusst durch niedrige Zollkontingente geschützt. Letztlich wird es auch zu keiner vollständigen Öffnung des EU-Marktes kommen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das EU-Mercosur-Abkommen ist fertig verhandelt und sollte rasch zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden.
  • Die hohen europäischen Standards im Sozial-, Umwelt- und Lebensmittelbereich bleiben durch das Abkommen weiter sichergestellt.
  • Zugleich sorgt das Abkommen für wirtschaftliche Vorteile quer durch alle Wirtschaftssektoren.
  • Bedenken gegen das Abkommen sind ernst zu nehmen, aber die Diskussion muss auf sachlicher Ebene stattfinden.