Die Zinsen im Euroraum kennen derzeit nur eine Richtung: aufwärts. Und das schon seit Juli 2022. Warum das so ist, erfährst du hier.
Die Leitzins-Anhebung Anfang Mai war nun die 7. in Folge. Erstmals seit Beginn des Erhöhungszyklus war der Schritt aber kleiner, nämlich nur 25 Basispunkte auf jetzt 3,75 %. Davor war es jeweils gleich ein halber Prozentpunkt. Dennoch: Die Tendenz bleibt steigend, die Europäische Zentralbank (EZB) hat auch im Mai noch weitere Zinsanhebungen angekündigt.
Inflationsziel bei 2 %
Der Grund, warum die Notenbanker:innen so oft und heftig an der Zinsschraube drehen, ist die hartnäckig hohe Inflation. Durch höhere Leitzinssätze werden Kredite teurer und die Nachfrage gedrosselt. Das sollte den Preisauftrieb bremsen. Weil der Effekt aber immer noch nicht spürbar ist, bleibt die EZB auf Kurs und schraubt weiter nach oben. Grundsätzlich hat sie sich ihr Inflationsziel ja bei 2% gesetzt – ist aber bei weitem noch nicht in Sicht.
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Jetzt zum Newsletter anmelden!Warum dich der Leitzins interessieren sollte
Der von der Zentralbank festgelegte Leitzins bestimmt, zu welchen Konditionen Banken und Kreditinstitute Geschäfte miteinander machen. Steigt der Leitzins, dämpft dies das Wirtschaftswachstum, da die Geschäftsbanken Kredite zu einem höheren Zinssatz ausgeben. Das bedeutet für Unternehmen und Privatpersonen, dass sich die Aufnahme eines Kredits auch für sie verteuert. Noch mehr über die Auswirkungen der Leitzinserhöhung erfährst du hier.
Goldene Mitte der Geldpolitik
Mit den wiederholten Zinserhöhungen nehmen die Zentralbanker:innen aber Risiken in Kauf: Teuer gewordene Finanzierungen dürfen nicht die Konjunktur abwürgen und die Stabilität der Finanzmärkte nicht ins Wanken bringen. Die Notenbanker:innen müssen also mit ihrer Geldpolitik die Goldene Mitte suchen: Zinsen so erhöhen, dass damit zwar Nachfrage und Teuerung, aber nicht Wachstum gedrückt werden.
Wie geht’s jetzt weiter?
Eine Prognose über die Zinsentwicklung bis 2025 oder länger wäre unseriös, weil zu viele Parameter unsicher sind. Jetzt heißt es jedenfalls: Bitte warten auf die Effekte der Zinsanhebungen!
Das Wichtigste in Kürze:
- Seit Juli 2022 hat die EZB den Leitzins im Euroraum bisher insgesamt 7 Mal erhöht, aktuell liegt er bei 3,75 %.
- Mit den Zinserhöhungen versuchen die Notenbanker:innen, die Inflation im Euroraum wieder in Richtung des Inflationsziels von 2 % zu bringen.
- Steigt der Leitzins, dämpft dies das Wirtschaftswachstum, da die Geschäftsbanken Kredite zu einem höheren Zinssatz ausgeben.
- Eine Prognose über die Zinsentwicklung bis 2025 oder länger wäre unseriös, weil zu viele Parameter unsicher sind.