Im neuen Schuljahr 2022/2023 wird das Pflichtfach "Digitale Grundbildung" in Österreich eingeführt. Wir erklären dir, wie Schüler:innen von den 8 Themenschwerpunkten profitieren sollen.
Die Schule startet wieder, vieles ist gleich und gewohnt, manches aber neu und anders. Was gleich bleibt: Das Volumen der weltweit generierten Daten steigt auch weiterhin Schritt für Schritt und egal, wo wir hinschauen, Digitalisierung ist überall. Was deshalb neu ist: Ab dem heurigen Schuljahr wird das Pflichtfach "Digitale Grundbildung" an Österreichs Schulen eingeführt.
In dieser fixen Unterrichtsstunde im wöchentlichen Stundenplan werden jungen Menschen in den ersten vier Klassen der AHS-Unterstufe und in den Mittelschulen wichtige, weil für die moderne Arbeitswelt essenzielle Hard und Soft Skills beigebracht.
Der Lehrplan orientiert sich dabei an 8 verschiedenen Schwerpunkten.
Schwerpunkt #1: Programmiersprachen
Während Siri, Alexa und Co. immer schlauer werden und (halbwegs) auf unseren verbalen Input reagieren, ist das Wissen um Programmiersprachen wie C++ das A und O, damit sie überhaupt verstehen, was wir von ihnen wollen.
Schwerpunkt #2: Informationsverarbeitung
Was passiert, wenn wir unsere Informationen irgendwo eingeben? Wie werden sie von der Software verarbeitet und in welcher Form gespeichert?
Schwerpunkt #3: Medienkompetenz
Wir leben in einer durch und durch digitalen Welt, die Spielraum für Medien aller Art ist. Hierbei ist es wichtig, deren Möglichkeiten (und Gefahren) kritisch reflektieren und diskutieren zu können.
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Schwerpunkt #4: Recherche und Quellenkritik
Was zeichnet eine gute Quelle aus? Wem kann ich vertrauen? Vor allem in Zeiten von Social Media und Fake News ist solches Wissen essenziell. Und deshalb ist es auch Teil der Digitalen Grundbildung.
Schwerpunkt #5: Umgang mit persönlichen Informationen & Datenschutz
Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) haben wir ein starkes Tool an der Hand, mit dem versucht wird, einen sicheren Umgang mit unseren Daten zu garantieren. Kritisches Denken ist deshalb bereits im jungen Alter wichtig, um Fragen wie "welche Rechte habe ich als Betroffene:r?" beantworten zu können.
Schwerpunkt #6: Umgang mit Cybermobbing
Mobbing - also das bewusste Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer - findet leider allzu oft auch im digitalen Alltag statt. Umso wichtiger ist es deshalb zu wissen, wie man in solchen Situationen reagieren muss und was es zu beachten gilt, wenn man selbst davon betroffen ist.
Schwerpunkt #7: Mündig-kritischer Umgang mit sozialen Medien
Da Social Media nicht immer so sozial sind, wie sie sich gerne geben, müssen und sollen diese auch kritisch hinterfragt werden. Gerade junge Menschen haben eine große Anzahl an Möglichkeiten zu ihrer Verfügung, wie sie mit ihren Mitmenschen kommunizieren. Digitale Grundbildung setzt also bereits früh an, hier den Blick dafür zu schärfen.
Schwerpunkt #8: Big Data & Algorithmen
Viel ist heutzutage von der Verwendung von "Big Data" die Rede, oft wird der "Facebook Algorithmus" kritisiert. Was aber genau meinen wir damit, wenn wir davon reden?
Das übergeordnete Ziel dieser 8 Schwerpunkte und der Digitalen Grundbildung im Allgemeinen ist es, dass interaktives und innovatives Lernen mithilfe digitaler Inhalte in allen Schulfächern, Unterrichtsformen und didaktisch-pädagogischen Methoden Einzug hält.
Das neue Schuljahr kann also kommen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Das Pflichtfach "Digitale Grundbildung" wird ab dem heurigen Schuljahr 2022/2023 eingeführt.
- Es basiert auf insgesamt 8 Schwerpunkten.
- Diese decken einerseits das Wissen um die Verwendung von Programmiersprachen ab.
- Andererseits soll auch eine kritische Auseinandersetzung mit allen wichtigen Faktoren der Digitalisierung wie dem Umgang mit Cybermobbing gefördert werden.