Halbleiter: Globale Chancen für Österreich

Diese 5 Märkte bieten Potenzial für heimische Firmen.


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Lesedauer:

3 Minuten

AutorIn: David Sievers

Detailaufnahme eines Silizium-Wafers i
Quardia Inc. | stock.adobe.com

Chips aus Fernost und Europas Beitrag: Hier erfährst du, wie es um die Halbleiterindustrie steht und welche Chancen österreichische Unternehmen am globalen Markt haben.

Halbleiter und Microchips spielen eine Schlüsselrolle für die Produktion der Zukunft und sind Treiber der grünen und digitalen Transformation. Mit dem European Chips Act hat die Europäische Kommission unlängst ein Maßnahmenpaket vorgelegt, um Europas technologische Unabhängigkeit zu stärken und den Anteil an der globalen Halbleiterproduktion bis 2030 zu verdoppeln.

Diese 5 Märkte bieten heimischen Unternehmen Chancen

Der internationale Halbleiter- und Chips-Markt bietet auch für heimische Unternehmen lukrative Chancen. Wo sind diese Chancen am größten und was müssen Unternehmen beachten?

Markt #1 – China: Streben nach Unabhängigkeit fördert Investitionen

China ist der weltweit größte Importeur von Halbleitern und bietet Chancen für österreichische Firmen, die sich mit Robotik, künstlicher Intelligenz und Quantencomputing beschäftigen.  Auch strebt die chinesische Halbleiterindustrie aus politischen Gründen nach Unabhängigkeit von den USA und fördert Startups und Unternehmen aus diesen Bereichen großzügig – sofern sie sich an lokale Vorschriften halten und keine Sanktionen verletzen.

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The Chips Rush: Panel-Talk beim Exporttag 2023

Kann Europa bei der Herstellung von Microchips mit China und den USA konkurrenzfähig bleiben? Darum geht es in einem hochkarätig besetzten Panel-Talk beim Exporttag am 20. Juni 2023 in der WKÖ.

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Markt #2 – Niederlande: Die Speerspitze der europäischen Halbleiterindustrie

PhotonDelta, ein Netzwerk für europäische Unternehmen und Forschungseinrichtungen rund um Microchips, zog kürzlich 1,1 Milliarden Euro an Land, um die Niederlande zum Marktführer für Halbleiter der nächsten Generation zu machen. Mit diesem Kapital soll ein Ökosystem aus 200 Startups aufgebaut, die Produktion erweitert und die Entwicklung von Infrastruktur und Ausbildung vorangetrieben werden. Somit bieten sich auch für österreichische Hochtechnologieunternehmen hervorragende Geschäftsmöglichkeiten als Zulieferer der niederländischen Halbleiterindustrie.

Markt #3 – Südkorea: Chancen rund um Produktion und Smart Factory

Südkorea ist bereits heute Österreichs drittgrößter Handelspartner in Asien und die heimischen Exporte erreichten 2022 ein neues Allzeithoch. Gleichzeitig halten die zwei größten High-Tech-Konzerne Südkoreas – Samsung und SK Hynix – einen globalen Anteil von 60 % bei der Fertigung von Speicherchips wie DRAMs und NAND-Flash. Als Zulieferer bieten sich so für österreichische Unternehmen zahlreiche Chancen im Automotive-Bereich, beim Maschinen- und Industrieanlagenbau, bei Smart Factories und Automatisierung sowie rund um Recycling- und Umwelttechnologien.

Markt #4 – Taiwan: Großaufträge für die Halbleiterindustrie

Österreichs Exporte nach Taiwan erreichten 2022 einen Rekordwert, wobei der Sektor "Maschinen & Anlagen" den Großteil ausmachte. Insbesondere die florierende Halbleiterindustrie Taiwans führt regelmäßig zu Großaufträgen, die jedoch von den Schwankungen der Investitions- und Aufrüstungszyklen der Inselrepublik abhängen. Für Exporte von Geräten und Maschinen für die taiwanesische Halbleiterindustrie bieten sich also großartige Chancen für die Zukunft.

Markt #5 – USA: Sogwirkung für nachhaltige Lösungen

Massive US-Investitionen stellen auch für österreichische Zulieferer von Halbleiterfertigungsmaschinen, Packaging-Lösungen und Leiterplatten eine Sogwirkung dar. Gleichzeitig bewegt sich die US-Halbleiterindustrie in Richtung Nachhaltigkeit und öffnet sich stärker für innovative Technologien von außen – eine große Chance für österreichische Firmen aus dem Nachhaltigkeitssektor.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ohne Halbleiter gibt es keine digitale und nachhaltige Transformation in Europa – Hilfe soll der European Chips Act der EU schaffen.
  • Die globale Halbleiterindustrie konzentriert sich auf China, Taiwan, Südkorea, die USA und die Niederlande.
  • Österreichische Unternehmen aus der Robotik, Smart Factories, nachhaltigen Technologien und Automatisierung haben die größten Chancen in diesen Zielmärkten.