So kann die Energie­wende funktionieren

Uruguay, Albanien, Island und Nepal zeigen vor, wie die grüne Wende gelingen kann.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Weiterdenker:innen
  • Umweltbewusste

Lesedauer:

2 Minuten

AutorIn: Peter Draxler

Windkraftwerke in Uruguay i
Regue | stock.adobe.com

Ein Blick in andere Länder zeigt: Die grüne Wende ist möglich. Wertvolle Ansätze – aber noch keine Blaupause – für Industrieländer.

Innerhalb nur weniger Jahre hat es das südamerikanische Land Uruguay geschafft, seinen Stromsektor fast vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Heute stammen bis zu 98% der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien. Eine zentrale Rolle dabei spielen Windparks entlang der Küste und die starke Sonneneinstrahlung. Der Erfolg basiert auf einem wissenschaftsorientierten Plan und massiven Investitionen in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar seit 2008.

LOOKAUT-Video: Grüne Wende: Wie Uruguay klimaneutral wird


Durch den Umstieg auf erneuerbaren Strom konnte Uruguay seine CO₂-Emissionen deutlich reduzieren. Zusätzlich wurden durch die Energiewende in Uruguay rund 50.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit der EU und anderen Partnern arbeitet Uruguay eng zusammen, um seine Vorreiterrolle in der Energiewende weiter auszubauen.

Wasserkraft als Schlüssel zum Erfolg

Auch andere Länder sind in Sachen Energiewende auf einem bemerkenswerten Weg:

  • In Island werden 70% des Strombedarfs aus Wasserkraft abgedeckt. Zudem wird auch die in großem Maße verfügbare Erdwärme schon seit langem genutzt.
  • Aufgrund günstiger geografischer Gegebenheiten setzt Albanien bei der Stromerzeugung fast ausschließlich auf Wasserkraft, denn Wasser ist eine erneuerbare Energiequelle, die Energie speichern und flexibel erzeugen kann.
  • Nach Jahren der Stromknappheit hat die nepalesische Regierung den Ausbau von Wasserkraftwerken vorangetrieben. Nepal hat ein technisch umsetzbares Potenzial von Strom aus Wasserkraft von 42.000 Megawatt.

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Die Beispiele von Uruguay, Island, Albanien und Nepal zeigen, dass eine vollständige Versorgung mit erneuerbarem Strom möglich ist. Wo diese drei Länder schon sind, wollen auch die Industrieländer einmal hin. Diese Beispiele lassen sich natürlich nicht 1:1 auf die Bedürfnisse von Industrieländern umlegen, wo Wasserkraft in diesem Ausmaß oft nicht zur Verfügung steht und der Energiebedarf deutlich höher ist. Der Umstieg auf erneuerbaren Strom und die Integration volatiler Erzeugung wie Photovoltaik und Windkraft erfordert zudem massive Investitionen in den Ausbau der Leitungs- und Speicherinfrastruktur.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das südamerikanische Land Uruguay hat es in kurzer Zeit geschafft, seinen Stromsektor fast vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen.
  • Island, Albanien und Nepal nutzen die Wasserkraft als primäre Energiequelle und zeigen damit das Potenzial dieser Technologie.
  • Die Beispiele dieser Länder zeigen, dass eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien möglich ist, auch wenn der Bedarf in Industrieländern deutlich höher ist.