Wie FlyNow mit Flugtaxis abheben will

Das Startup FlyNow Aviation will elektrisch betriebene Flugvehikel zum "Auto des 21. Jahrhunderts" machen. 


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  • Weiterdenker:innen
  • Gründer:innen

Lesedauer:

3 Minuten

AutorIn: Eva Baumgardinger

Das Team von FlyNow vor ihrem Prototypen i
FlyNow

Der Prototyp des Salzburger Startups FlyNow Aviation soll den Verkehr effizienter und umweltfreundlicher gestalten, bei Rettungseinsätzen unterstützen und den alltäglichen Verkehr entlasten.

Das Salzburger Startup FlyNow Aviation baut eVTOLs. eWas? Als "Electric Vertical Takeoff and Landing" bezeichnet man elektrisch angetriebene Fluggeräte, die senkrecht starten und landen können. Sie sind kleiner als ein Hubschrauber, aber größer als eine Drohne. Im Gegensatz zu anderen Anbietern aus Deutschland, China oder den USA arbeitet man bei FlyNow an einer modularen eVTOL-Familie. Diese kann neben ein- und zweisitzigen Versionen für den Personentransport auch für Lastentransporte mit einem Maximalvolumen einer Europalette eingesetzt werden kann.

Ausgewiesene Mobilitätsexpert:innen an Bord

Gegründet wurde FlyNow im Jahr 2019. Gemeinsam mit COO Yvonne Winter ist mit CEO Jürgen Greil ein ausgewiesener Mobilitätsexperte im Gründer:innenteam von FlyNow. Greil arbeitete lange Jahre für die elektrische i-Serie bei BMW und verantwortete für den chinesischen Autohersteller Great Wall Motor die Entwicklung eine Fahrzeugarchitektur für Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge.

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Für Greil haben eVTOLs gegenüber Autos etliche Vorteile: "Zum einen brauche ich auf der Vehikel-Seite weniger Ressourcen pro Person bzw. Tonne und Kilometer", sagt FlyNow-CEO Jürgen Greil. Zum anderen falle die teure Straßeninfrastruktur am Boden weg: "Es ist ja gigantisch, wie viel an Zement, Beton, Asphalt und Energie wir brauchen, um Straßen zu bauen".


Jürgen Greill, CEO von FlyNow i
FlyNow

Wir wollen der VW Golf der Lüfte werden.

Jürgen Greil, CEO von FlyNow

20 Mitarbeiter:innen im Kernteam

Neben der Finanzierung durch eine deutsche Beteiligungsgesellschaft gab es auch eine Förderung des Austria Wirtschaftsservice (aws). Die Series A-Finanzierung will man noch im ersten Quartal 2023 abschließen, sagt Winter. Aktuell hat das Unternehmen 20 Mitarbeiter:innen im Kernteam.

Marktpotenzial in Afrika und Asien

FlyNow hat einen starken internationalen Fokus. "Wir konzentrieren uns aktuell auf Asien inklusive Indien und den arabischen Raum und auf Teile Afrikas", sagt Yvonne Winter, auch wegen der "größeren Offenheit für Innovation in diesen Ländern". Der Prototyp soll nach den Plänen FlyNows 2024 verfügbar sein, zunächst in der Cargo-Variante, später für den Personenverkehr. Ziel sei der breitentaugliche Einsatz, ein "Premiummarkt, der 95 % der Bevölkerung ausschließt", sei nicht interessant für FlyNow Aviation, erklärt Winter. 

5 Anwendungsbereiche, in denen wir eVTOLs sehen werden:

  • Abflug #1 - Support für Blaulichtorganisationen: Bei Feuerwehreinsätzen, Lawinen- oder Flutkatastrophen können eVTOLs wichtige und flexible Unterstützung sein.

  • Abflug #2 - Verkehr am Boden entlasten: In überfüllten Ballungszentren – etwa in Afrika oder Asien – können eVTOLs das Verkehrschaos am Boden mindern.

  • Abflug #3 - Transporte in schwer zugängliches Gebiet: eVTOLs liefern Ersatzteile für Offshore-Betriebe, Nachschub auf Berghütten oder inselreichen Gebiete.

  • Abflug #4 - Der neue Werksverkehr: Auch der gesamte Werksverkehr an Produktionsstätten kann mit eVTOLs abgewickelt werden.

  • Abflug #5 - Die Welt von oben bereisen: Im Tourismus könnten Riesendrohnen für Flughafen-Transfers oder bei der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten zum Einsatz kommen (Stichwort "Pyramiden von oben").

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Salzburger Startup FlyNow Aviation baut eVTOLs, also vertikal startende und landende Flugvehikel. Sie sind größer als Drohnen und kleiner als Hubschrauber.
  • Mit CEO Jürgen Greil, der u. a bei BMW maßgeblich an der Entwicklung der i-Reihe beteiligt war, hat FlyNow Aviation einen erfahrenen Mobilitätsexperten an Bord.
  • Der Fokus ist international: Asien und Afrika sind die primären Zielmärkte.
  • Erste Einsatzbereiche sind Transporte in unwegsamen Gebieten, Support bei Rettungseinsätzen oder Entlastung des Bodenverkehrs.