Der Berufsbildung den nötigen Stellenwert geben

Was es braucht, damit uns die Berufsbildung weiterhin zu Wohlstand verhilft.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Lehrlinge
  • Ausbildende

Lesedauer:

2 Minuten

KolumnistIn: Melina Schneider

Melina Schneider, Leiterin der Abteilung Bildungspolitik in der WKÖ i
WKÖ/Nadine Studeny

Melina Schneider

Unser Wohlstand ist der Qualifikation der Berufstätigen zu verdanken. Damit das so bleibt, muss der Berufsbildung der nötige Stellenwert gegeben werden, fordert Melina Schneider, die Leiterin der Abteilung für Bildungspolitik in der WKÖ.

Österreich ist ein reiches Land. Nicht, weil wir viele Rohstoffe haben. Auch nicht, weil wir uns mit niedrigen Löhnen einen Konkurrenzvorteil verschaffen können. Aber wir haben einen entscheidenden Vorteil: unsere hervorragend qualifizierten Berufstätigen. Umso wichtiger ist es, dass wir diesen Vorteil nicht verspielen. Denn die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt steigen, zunehmend fehlt es an Fachkräften. Der WKÖ-Fachkräfteradar zeigt, dass besonders Fachkräfte mit Lehrabschluss fehlen. Um diesen Entwicklungen entgegenzusteuern, muss der Stellenwert der Berufsbildung angehoben werden.

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WKÖ/DMC

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Höhere Berufsausbildung als Chance

In Deutschland und der Schweiz gibt es bereits ein anerkanntes System der berufspraktische Höherbildung. Auch in Österreich hat die Bundesregierung die Umsetzung einer Höheren Berufsbildung angekündigt. Dazu soll es auch Abschlüsse und Titel geben, die mit Hochschulabschlüssen vergleichbar sind. So wird es noch einmal deutlich attraktiver, in eine Berufsbildung zu gehen. Darüber hinaus wird das bereits jetzt sehr gute Angebot zur beruflichen Weiterbildung in Österreich mit der Höheren Berufsbildung weiter ausgebaut. 

Im Verhältnis zu ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich stellt die öffentliche Hand für Weiterbildung viel zu wenig Geld zur Verfügung.

Melina Schneider

Aus- und Weiterbildung muss leistbar und erreichbar sein

Um Aus- und Weiterbildungsangebote nutzen zu können, müssen diese allerdings für die Berufstätigen leistbar und erreichbar sein. Deswegen muss dem Stellenwert des lebensbegleitenden Lernens auch über entsprechende Fördermittel entsprochen werden. Im Verhältnis zu ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich stellt die öffentliche Hand für Weiterbildung viel zu wenig Geld zur Verfügung. Abhilfe schaffen könnten hier etwa steuerliche Anreize oder die Entwicklung eines individuellen Bildungskontos, welches als Anreiz für private Bildungsinvestitionen fungiert. Das sichert die Qualifikation der heimischen Beschäftigten – und damit auch den entscheidenden Vorteil, den Österreich im internationalen Wettkampf hat.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die hervorragend qualifizierten Beschäftigten sind im internationalen Wettkampf der größte Vorteil des Wirtschaftsstandortes Österreich.
  • Um diesen Vorteil nicht zu verlieren, muss die Berufsbildung aufgewertet werden.
  • Mit der von der Bundesregierung angekündigten Höheren Berufsbildung können neue, mit Hochschulabschlüssen vergleichbare Abschlüsse und Titel geschaffen werden.
  • Lebenslanges Lernen ist heutzutage unabdingbar und muss von der öffentlichen Hand besser gefördert werden.