Diese 3 Schritte machen Ausbildung in Österreich zukunftsfit

Vom Kindergarten bis zur Meisterprüfung: So kann Österreichs Bildung zu Europas Top-Nationen aufschließen.


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Lesedauer:

3 Minuten

AutorIn: Jürgen Zacharias

Bub malt mit bunten Farben einen Glühbirne an eine Wand i
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In Österreich sind 1,8 Millionen junge Menschen in Ausbildung. Wie lassen sich diese Talente bestmöglich fördern? Mit diesen 3 Schritten wird die Ausbildung in Österreich zukunftsfit.

Für Österreichs Zukunft ist nichts so entscheidend wie die Bildung der jungen Generation: Insgesamt 1,8 Millionen junge Menschen sind gerade in Ausbildung – im Kindergarten, in der Schule, in der Lehrlingsausbildung oder an einer hochschulischen Einrichtung.

Melina Schneider, Leiterin der Abteilung Bildungspolitik in der WKÖ i
WKÖ/Nadine Studeny

1,8 Millionen junge Menschen mit ganz individuellen Stärken und Schwächen, mit Wünschen, Hoffnungen und Erwartungen an ihre Zukunft. Ein riesiger Schatz an Talenten, den wir jetzt heben müssen!

Melina Schneider, Leiterin der Abteilung Bildungspolitik in der WKÖ

Wie schafft es Österreich, zu einer der Top-Bildungsnationen in Europa zu werden? Das volle Potenzial kann sich nur entfalten, wenn jeder dieser jungen Menschen individuell bestmöglich gefördert wird. Deshalb haben Melina Schneider, Leiterin der Abteilung Bildungspolitik in der WKÖ, und ihr Team 3 Schritte ausgearbeitet, wie das heimische Ausbildungssystem für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist:

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WKÖ/DMC

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Schritt 1: Bildung muss möglichst früh beginnen

Das Fundament für alle späteren Bildungsverläufe wird mit der frühkindlichen und elementaren Bildung gelegt. Zahlreiche Studien belegen: Bildungsinvestitionen bringen umso mehr Erfolg, je früher sie erfolgen. Der "Return on Early Education" ist nirgendwo höher: Jeder in die elementare Bildung investierte Euro bringt langfristig mindestens den achtfachen volkswirtschaftlichen Nutzen.

Es gilt daher, die bestmöglichen Startvoraussetzungen für alle Kinder zu schaffen.  Dafür braucht es qualitätsvolle und leistbare Kinderbetreuung mit längeren Öffnungszeiten in ganz Österreich eine Aufwertung der Kindergärten als attraktiven Arbeitsort.

Schritt 2: Bildungs- statt Schulpflicht

Die Schule soll solide Grundkenntnisse vermitteln und damit möglichst viele Optionen eröffnen. Aktuell werden aber noch viel zu oft falsche Bildungsentscheidungen getroffen, die Drop-out-Quoten sind zu hoch. Abhilfe schaffen hier

Das Ziel kann es nicht sein, dass junge Menschen eine bestimmte Anzahl an Jahren absitzen. Nach neun Jahren Schule soll jeder junge Mensch in Österreich Grundkompetenzen in Lesen/Schreiben, Rechnen und Englisch besitzen, die für ein erfolgreiches Leben nötig sind. Wer über die eigenen Stärken Bescheid weiß, kann zuversichtlich in das Berufsleben oder die weitere Bildungskarriere starten.

Melina Schneider über die Ziele der österreichischen Bildungspolitik

Schritt 3: Aufstiegs- und Karrierechancen für alle

Es muss attraktive Aufstiegschancen für alle geben, egal welche Grundausbildung jemand hat, ob aufbauend auf einen Schulabschluss oder den Lehrabschluss. Dafür braucht es

Eine wichtige Maßnahme ist das Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung, das ab 2024 in Kraft treten soll. "Damit wird eine ganz neue Säule der höheren, berufspraktischen Qualifizierung in Österreich möglich", erklärt Bildungsexpertin Schneider. Tertiäre Bildung wird künftig nicht mehr exklusiv dem hochschulisch-akademischen Weg vorbehalten bleiben.

WIR BILDEN ZUKUNFT

Als größter nicht-staatlicher Bildungsanbieter haben die Wirtschaftskammern Österreichs bereits 2019 unter dem Motto "Wir bilden Zukunft" die WKO Bildungsoffensive gestartet. Diese vereint das Erfolgsmodell der dualen Berufsbildung mit den Möglichkeiten des digitalen Zeitalters.
Hier findest du alle Infos zur WKO Bildungsoffensive!

Die WIFIs bieten mehr als 32.000 Kurse, Seminare und Lehrgänge in ganz Österreich – im Vorjahr für mehr als 327.000 Teilnehmer:innen. Weiterbildung für alle Branchen - praxisnah und auf den Punkt.
Alle Infos auf wifi.at!

Lebenslanges Lernen im Bildungs-Ökosystem

Schon jetzt gibt Österreich sehr viel Geld für Bildung aus. Wer die beste Bildungslandschaft schaffen will, könne nicht einfach noch mehr Geld in das System kippen. Vielmehr gelte es, fakten- und evidenzbasiert zu hinterfragen, wie dieses effizienter und die Ergebnisse besser werden können.

Nur so können wir jungen Menschen die beste Ausbildung und optimale Aufstiegschancen garantieren – und zugleich unsere Ansprüche an Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Chancengerechtigkeit aufrechterhalten.

Melina Schneider über lebenslanges Lernen im Bildungssystem

"Lebenslanges Lernen" müsse somit auch für das Bildungssystem selbst gelten, fordert Melina Schneider – und zwar auf allen Ebenen: Ob es um effiziente Mittelverwendung und Reformen geht, die Schulung der Fachkräfte und des Lehrpersonals oder den Einsatz innovativer Technologie. "Nur so können wir jungen Menschen die beste Ausbildung und optimale Aufstiegschancen garantieren – und zugleich unsere Ansprüche an Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Chancengerechtigkeit aufrechterhalten."

Das Wichtigste in Kürze:

  • Österreichs Bildungssystem hat Stärken und Schwächen.
  • Um junge Menschen zukunftsfit zu machen, muss Bildung schon im Kindergarten beginnen.
  • Grundkompetenzen sichern: Es braucht es eine Bildungsgarantie statt der Schulpflicht.
  • Wichtig sind auch attraktive und faire Aufstiegschancen, unabhängig von der Grundausbildung.
  • Höhere Berufliche Bildung ermöglicht lückenlose Karriereleiter nach der Lehre.