Migrantische Startup-Gründer:innen: Noch immer selten

Was migrantische Gründer:innen in Österreich beschäftigt.


Wer diesen Beitrag lesen sollte:

  • Weiterdenker:innen
  • Gründer:innen

Lesedauer:

2 Minuten

AutorIn: Eva Baumgardinger

Junges Startup-Team unterhält sich i
BullRun | stock.adobe.com

Ein Viertel der österreichischen Startups hat Gründer:innen mit Migrationshintergrund. Die iranische Informatikerin Elaleh Momeni kam zum Studium nach Österreich und gründete anschließend ein Startup. Was sie dabei überraschte, liest du hier. 

Gründer:innen mit Migrationshintergrund, das ist im Austrian Startup Monitor so definiert, dass die Gründer:in selbst und/oder beide Elternteile außerhalb Österreichs geboren wurden. Wenig überraschen hat die Mehrheit der migrantischen Gründer:innen Wurzeln in Deutschland, nur 16 % kommen aus in Ländern außerhalb Europas.

Eine von ihnen ist die iranische Informatikerin Elaleh Momeni. Sie zog vor 15 Jahren nach Wien, um einen Master an der TU zu machen und anschließend ein Doktorat an der Uni Wien anzuhängen. Danach stand eine akademische Laufbahn im Raum, doch eine Förderung des Landes Niederösterreich für Jungunternehmer brachte den unternehmerischen Stein ins Rollen, gemeinsam mit ihrem Mann gründete sie das Daten-Startup eMentalist.ai.

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Ins Profil für Förderungen gepasst

Aus Perspektive einer iranischen Frau waren für Elaleh Momeni einige Dinge im österreichischen Unternehmensalltag überraschend: "Ein Vorteil war sicher, dass ich eine Frau und Akademikerin war. Dieses Profil hat genau gepasst und mir zu Förderungen verholfen. Ich war schnell integriert, zu vielen Talks eingeladen. Diese Präsenz war sehr wichtig."

Elaleh Monemi i
eMentalist

Es gibt in Österreich wenige Meetings, die auf Englisch abgehalten werden, da gibt Vorbehalte.

Elaleh Momeni, Gründerin von eMentalist.ai

Iranische Frauen wollen zeigen, dass sie stark sind

Schwierig sei hingegen die Skepsis gegenüber Frauen in Technikberufen, die sie in Österreich wahrnehme. "Ich merke immer wieder in Terminen, dass die Kunden meinem Mann antworten, nicht mir. Das hat mich überrascht. An der Uni in Teheran war die Hälfte der Studierenden weiblich, als ich studiert habe. Es war damals komplett klar, dass Frauen genauso gut in technischen Berufen sind wie Männer." Auch Sprachbarrieren seien schwierig: "Es gibt in Österreich wenige Meetings, die auf Englisch abgehalten werden, da gibt Vorbehalte."

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Viertel der österreichischen Startups hat Gründer:innen mit Migrationshintergrund. Die meisten kommen aus Deutschland, 16 Prozent sind in einem Land außerhalb Europas geboren.
  • Die iranische Informatikerin Elaleh Momeni zog vor 15 Jahren nach Wien und gründete nach ihrem Doktorat das Unternehmen eMentalist.ai.
  • Skepsis gegenüber Frauen in Technikberufen und wenig Bezug zu Englisch als Businesssprache haben sie in Österreich überrascht.
  • Profitiert hat sie als Frau und Akademikerin hingegen vom österreichischen Fördersystem.