Wie im "richtigen" Leben gibt es verschiedene Methoden, Maschinen etwas beizubringen. Hier erfährst du, welche 3 KI-Trends und Innovationen sich für dich und dein Unternehmen lohnen können.
Alle Technologien im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) zielen darauf ab, menschliche Intelligenz auf Maschinen zu übertragen. Dabei werden vor allem Ansätze des maschinellen Lernens und der Datenwissenschaft genutzt, um Modelle zu entwickeln und zu verbessern. Seit einiger Zeit macht die KI ChatGPT diesbezüglich Schlagzeilen. Das Ziel: Prozesse, Produkte, Entscheidungen und vieles mehr zu optimieren. Doch die Gefahr, "dass gleich der Terminator um die Ecke biegt", sehe sie nicht, sagte KI-Expertin, Wissenschafterin und Unternehmerin Dagmar Schuller in ihrer Keynote beim diesjährigen eDAY der WKÖ.
KI fördert kritisches Denken und Effizienz
KI ist ein Werkzeug für den effizienten Einsatz, ersetzt aber nicht menschliche Kreativität, eigenes Denken, Validierung oder disruptive Prozesse. Vielmehr fördert sie ein Umdenken und ermutigt zur eigenständigen Anwendung, zum kritischen Denken und zur effizienten Bewältigung von Standardaufgaben
TIPP: Alle Keynotes, Talks und Diskussionen des eDAY23 findest kannst du online nachschauen.
Eines ist klar: Künstliche Intelligenz wirkt sich auf Unternehmen aus. Diese 3 KI-Trends und Innovationen sollten Unternehmer:innen besonders im Auge behalten:
Trend #1: Foundation Models
Ein grundlegender Trend in der KI-Welt sind sogenannte Foundation Models. Diese werden in großem Stil mit einer großen Menge an Daten trainiert, für verschiedene spezifische Aufgaben adaptiert und in unterschiedlichen Branchen eingesetzt - von Kommunikation über Finanzen bis hin zu Medizin oder Bildung. Das derzeit bekannteste Beispiel für solche Modelle sind Transformationsmodelle wie ChatGPT.
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Jetzt zum Newsletter anmelden!Trend #2: Prozesse optimieren
Ein weiterer Trend ist der Einsatz von KI zur Prozessoptimierung in Unternehmen. Dabei geht es um:
- Flexibilisierung von Workflows,
- Kostensenkungspotenziale,
- Kundenbindung,
- strategische Unternehmensentwicklung,
- Nutzensteigerung von Produkten und Dienstleistungen oder
- Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
Ein auffallender Trend, der einer der jährlich durchgeführten Digitalisierungsstudie der IHK für München und Oberbayern ermittelt wurde: Noch 2021 war die Flexibilisierung von Workflow überhaupt kein Thema, ein Jahr später gaben das 77 % der Unternehmen als Hauptgrund für Digitalisierungsaktivitäten an.
Trend #3: Völlig neue Berufe und Einsatzfelder
Die Möglichkeiten von KI sind immens. KI ist rund um die Uhr verfügbar, objektiv und birgt enorme Potenziale im Gesundheitswesen, in der Bildung, im Klimaschutz und in vielen anderen Bereichen. Sie kann monotone oder gesundheitsschädliche Arbeit ersetzen, entlasten, Individualisierung ermöglichen und die Lebensqualität verbessern. Gleichzeitig eröffnet sie neue Berufsbilder und schafft neue Chancen. "Vor 150 Jahren sahen die Berufsbilder noch ganz anders aus. Damals hieß es: Die Pferdekutsche bleibt, das Auto wird sich nie durchsetzen", sagt Schuller. Ähnlich disruptiv und chancenreich sei aktuell der KI-Bereich.
Webinar-Reihe: Wie man KI für sein Unternehmen nutzen kann
In einer kostenlosen Webinar-Reihe der WKÖ erfährst du, wie EPU und KMU KI-Tools wie ChatGPT, DeepL, Microsoft Bing, Google Bard, Midjourney und Co. nutzen können.
Emotionen anhand der Stimme erkennen
Ein Anwendungsbeispiel, mit dem sich Schullers eigene Firma audEERING beschäftigt, ist die Emotionserkennung anhand der Stimme. Dabei werden akustische Merkmale - unabhängig von Inhalt und Sprache - analysiert, um Emotionen zu erkennen. Beispielsweise wird KI eingesetzt, um Parkinsonerkrankungen festzustellen. In einer klinischen Studie konnten Stimm-Marker identifiziert werden, die eine hohe Korrelation (92 %) mit Parkinson aufweisen. Neben dem medizinischen Bereich kann diese Methode auch in der Marktforschung breite Anwendung finden.
Europa muss eine aktivere Rolle bei KI spielen
Schuller warnt davor, "dass Europa bei der Entwicklung von Grundlagenmodellen hinterherhinkt. Überregulierung kann das Gegenteil des Gewünschten bewirken. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es wichtig, dass Europa eine aktivere Rolle bei der Entwicklung von KI spielt". Gleichzeitig sollten wir uns stärker auf Human-Centric Design und Cybersicherheit konzentrieren.
Das Wichtigste in Kürze:
- Künstliche Intelligenz als Werkzeug zur effizienten Bewältigung von Standardaufgaben wird von KI-Expertin Dagmar Schuller betont.
- Die Chancen für verschiedene Lebensbereiche wie Unternehmertum und Medizin werden in Europa oft unterschätzt, sagt sie.
- Schuller identifiziert drei Trends in der KI: groß angelegtes Training von KI-Modellen mit umfangreichen Datenmengen (z.B. ChatGPT), Optimierung von Unternehmensprozessen und das Aufkommen neuer Berufsfelder.